Wenn sich Netflix ins Zeug legt, dann wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Der dänische Thriller „The Guilty“ aus dem Jahre 2018 war eine mit überschaubaren Mitteln verwirklichte Sensation, die nicht auf große Namen bauen konnte, sondern vom inszenatorischen Vermögen seitens Gustav Möller lebte. Das Remake aus dem Hause Netflix, welches ebenfalls den Titel „The Guilty“ trägt und ab dem 01. Oktober zum Streamen bereit steht, setzt hingegen auf ordentlich Starpower.
Während die Hauptrolle mit dem oscarnominierten Jake Gyllenhaal („Spider-Man: Far From Home“) besetzt wurde, hat sich auf dem Regieposten ebenfalls ein großer Filmemacher niedergelassen: „The Equalizer“-Macher Antoine Fuqua. Dieser arbeitet hier zwar zum ersten Mal mit Netflix zusammen, hat Jake Gyllenhaal aber 2015 im Boxer-Drama „Southpaw“ bereits zu schauspielerischen Höchstleistungen treiben können.
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Darum geht es in "The Guilty"
Joe Bayler (Jake Gyllenhaal) arbeitet in einer Notrufzentrale, in der er jeden Tag unzählige Anrufe von Hilfsbedürftigen erhält. Doch an diesem frühen Morgen ist alles anders, als eine junge Frau zu ihm durchgestellt wird. Wie es scheint, befindet sie sich in großer Gefahr und wird gegen ihren Willen in einem Auto festgehalten.
Offenbar wird die Frau dabei von ihrem Entführer beobachtet, was sie dazu anhält, mit Joe so zu sprechen, als würde sie mit ihrer Tochter telefonieren, um keinen Verdacht aufkeimen zu lassen. Während Joe versucht, sie am Telefon zu halten, ohne dass die Frau in Gefahr gerät, organisiert er Hilfe und versucht das Handy zu orten. Doch nach und nach muss er erkennen, dass nicht alles so ist, wie es scheint…
Dieses Mal kein Spektakel von Antoine Fuqua?
Wenn wir an die Filme von Antoine Fuqua denken, dann kommen uns hochästhetische Bildwelten, überstilisierte Männlichkeitsposen und jede Menge geradlinige Actionszenarien in den Kopf. Interessant ist es daher schon, dass Fuqua mit „The Guilty“ eben nicht in die „The Equalizer“- und „Olympus Has Fallen“-Schiene schlägt, sondern sich an einem kammerspielartigen, dialoglastigen Thriller probiert.
Das könnte auch durchaus funktionieren, weil „The Guilty“ mit Jake Gyllenhaal einen ganz und gar hervorragenden Hauptdarsteller aufzubieten hat. Außerdem stammt das Drehbuch vom genialen Nic Pizzolatto, der die Drehbücher zum HBO-Hit „True Detective“ verfasst hat und darüber hinaus auch als erfolgreicher Schriftsteller tätig ist. Geschliffene Dialogsequenzen beherrscht der Mann!
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