Ronny Yus „Fearless“ zählt nicht nur zu den letzten großen Martial-Arts-Filmen von Kampfsport-Ass Jet Li, sondern für FILMSTARTS-Redakteur Daniel Fabian auch zu den besten Wushu-Filmen überhaupt – den es hierzulande jedoch seit 2007 ausschließlich auf DVD gab. Das ändert sich diese Woche nun, endlich!
Ab dem morgigen 20. August 2021 gibt es „Fearless“ endlich auch in Deutschland auf Blu-ray. Justbridge Entertainment spendiert dem modernen Martial-Arts-Klassiker – genau wie unter anderem auch der Horror-Comedy „Die Killerhand“ und dem Grusel-Kult „Der Fluch 1 & 2“ – seine längst überfällige deutsche HD-Premiere und veröffentlicht den Film als Limited Edition im Mediabook:
›› "Fearless" Limited Edition bei Amazon*
Endlich gibt’s das Kamfsport-Epos also auch auf Deutsch in besserer Bild- und Tonqualität! Aber lohnt sich das Upgrade auch? Wir haben die Blu-ray mal für euch unter die Lupe genommen.
Die DVD kann endlich aussortiert werden
Beinahe 15 Jahre hat die DVD-Erstveröffentlichung von „Fearless“ bereits auf dem Buckel. Seitdem haben sich die technischen Heimkino-Standards allerdings ziemlich verändert – sowohl was die Datenträger betrifft, auf denen die Filme landen als auch die TV-Geräte, auf denen sie laufen. FILMSTARTS-Redakteur Daniel hat deshalb den direkten Vergleich gewagt und nicht nur in die brandneue Blu-ray, sondern auch mal wieder in seine alte DVD des Films reingeschaut (Testgerät: Sony OLED AG9 mit 65 Zoll).
Die DVD von 2007 mag damals vielleicht noch Standard gewesen sein, auf leistungsfähigeren und vor allem auch größeren Fernsehern, wie sie heutzutage eher die Regel sind, sieht das Ganze allerdings anders aus. Neben blassen Farben und Bildartefakten ziehen sich vor allem grobe Unschärfen durch den gesamten Film, die auf modernen Fernsehgeräten umso deutlicher werden.
Vor allem die Bildqualität der Blu-ray schlägt die der DVD um Längen. Die HD-Version ist nicht nur durchgängig um einiges schärfer, sondern kommt gleichzeitig mit kräftigeren Farben daher, die dem Bild eine ganz andere Dynamik geben – ohne dabei den klassischen, filmischen Look des vor historischer Kulisse angesiedelten Films künstlich zur verfälschen. Vor allem in dunklen Szenen werden zudem Details deutlicher oder überhaupt erst sichtbar, die auf der DVD vergleichsweise „absaufen“. Ähnlich ist die Sache bei der Tonspur, die vor allem viel klarer und nuancierter wirkt – selbst bei der Soundausgabe über den TV, vor allem aber mit einem Soundsystem. Das Upgrade von DVD auf Blu-ray lohnt sich also auf jeden Fall.
Wer sich außerdem daran stört, dass Mediabooks Filme oftmals sowohl auf DVD als auch auf Blu-ray (oder auf Blu-ray und 4K-Blu-ray) enthalten, obwohl man eigentlich nur eine Version bräuchte, hat ebenfalls Grund zur Freude: „Fearless“ kommt nur mit der Blu-ray im Gepäck – und fällt damit wesentlich günstiger aus als vergleichbare Mediabook-Veröffentlichungen.
Trotz all dieser (völlig verdienten) Lorbeeren für die HD-Umsetzung darf an dieser Stelle aber auch ein Kritikpunkt nicht unerwähnt bleiben, an dem sich so mancher Fan stören könnte – und der bezieht sich auf die enthaltene Filmfassung.
"Fearless" auf Blu-ray – nur in der Kinofassung
In Deutschland mussten Fans des Films schon immer Abstriche machen – und das ändert sich leider auch mit der Blu-ray nicht. Wie einst schon die DVD, kommt auch die deutsche Blu-ray nur mit der Kinofassung von „Fearless“ daher.
In Großbritannien und den USA gibt es den Film hingegen nicht nur schon seit 2008 auf Blu-ray, sondern vor allem auch als Set, das aus gleich drei Schnittfassungen besteht. Mit an Bord ist dort etwa auch der Director’s Cut, der ganze 35 Minuten länger als die Kinoversion geht und unter anderem auch Szenen mit Martial-Arts-Ikone Michelle Yeoh („Tiger & Dragon“) enthält, deren Rolle in der Langfassung komplett neu hinzukommt.
Ob die Langfassung nach all den Jahren aber überhaupt noch irgendwann den Weg nach Deutschland finden wird, darf bezweifelt werden – zumindest mit einer komplett synchronisierten Fassung sollte man wohl nicht rechnen.
Darum geht's in "Fearless"
Huo Yuanjia (Jet Li) schreckt schon als Kind nicht vor Schlägereien mit älteren Kindern zurück, die er allerdings regelmäßig verliert – bis er sich irgendwann schwört, so hart und eisern zu trainieren, dass er keinen Kampf mehr verliert. Denn er will der beste Kämpfer in ganz China werden. Von kleinauf will er die Kampfkunst jedoch dafür nutzen, um sich zu rächen, seinen Widersachern das Fürchten zu lehren. Vergeblich versucht seine Mutter (Hee Ching Paw), ihm die wahren Werte des Kampfsports näher zu bringen.
Auch viele Jahre später lässt seine Mutter nicht locker, erklärt Yuanjia, dass er in all den Jahren zwar nie einen Kampf verloren habe, er selbst am Ende aber sein größter Gegner sei. Ihr Sohn hingegen kann an nichts anderes denken, als das Ansehen seiner Kung-Fu-Schule zu steigern – bald soll sie jeder im Land kennen! Als sein Ehrgeiz in einem Duell dann allerdings sogar dazu führt, dass er seinen Widersacher zu Tode prügelt, folgt die Rache auf den Fuß: Huo Yuanjia findet nicht nur seine Mutter, sondern auch seine Tochter tot auf. Nun ist es an ihm, sich trotz all seines Schmerzes und seiner Wut nicht der Rachelust hinzugeben. In einem noch nie dagewesenem Turnier bekommt er schließlich die Möglichkeit, nicht nur für sein Land zu kämpfen, sondern der Welt und vor allem auch sich selbst zu beweisen, dass er aus seiner tragischen Vergangenheit gelernt hat.
"Fearless": Ein wahres Fest für Martial-Arts-Fans
„Fearless“ ist Martial-Arts-Kino at its best. Dafür sorgt nicht nur Hauptdarsteller Jet Li, der einmal mehr beweist, warum er zu den besten Kampfsportkünstlern der Kinogeschichte zählt, sondern auch Regisseur Ronny Yu („Das unbesiegbare Schwert“), der ihm in zahlreichen unterschiedlichen Kämpfen allerhand Möglichkeiten zu brillieren gibt. Mal im Eins-gegen-eins, mal gegen gleich eine ganze Vielzahl an Gegnern, mal mit den Fäusten, mal mit dem Schwert, mal mit dem Speer – eine derartige Menge an Kämpfen und zugleich Vielfalt an Choreografien hat man nur selten in einem Film gesehen.
Zu verdanken haben wir das abwechslungsreiche Spektakel aber vor allem auch Genre-Legende Yuen Woo-ping. Der berühmte Action-Choreograf inszenierte unter anderem die Jackie-Chan-Klassiker „Die Schlange im Schatten des Adlers“ und „Drunken Master“, zeichnete für einige der spektakulärsten Actionszenen verantwortlich, die man je in einem Hollywood-Film zu sehen bekam – von „Matrix“ bis „Kill Bill“ – und verleiht auch den arg überstilisierten, wunderschön anzusehenden und verspielt inszenierten Kämpfen in „Fearless“ nicht nur eine ganz besondere Ästhetik, sondern auch eine ordentliche Portion Wucht – die über die Action selbst hinausgeht und sich auch auf die Handlung überträgt.
Fazit: Ein moderner Klassiker in neuem Anstrich
Martial-Arts-Fans hätten sich natürlich auch hierzulande darüber gefreut, wenn endlich auch der Director's Cut den Weg nach Deutschland gefunden hätte – und wenn es nur im Originalton inklusive Untertitel gewesen wäre. Wer die Langfassung will, muss stattdessen aber nach wie vor auf den Import ausweichen.
Wer sich aber mit der altbekannten Kinofassung begnügt, und diese endlich in einer dem modernen Klassiker würdigen Qualität erleben will, kommt mit dem Mediabook voll auf seine Kosten. Der Film selbst ist sowieso über jeden Zweifel erhaben – und auch nach 15 Jahren noch ein spektakuläres, packendes Action-Feuerwerk der Superlative. Ein Must-See für jeden Martial-Arts-Fan.
Brachial-brutales Action-Feuerwerk mit Donnie Yen: Deutscher Trailer zu "Raging Fire"*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.