+++ Meinung +++
Dazu gehört schon eine gehörige Portion Mut: Obwohl „Blade Runner“ von Ridley Scott ohne jeden Zweifel zu den größten Klassikern des Science-Fiction-Kinos gehört, hat sich „Prisoners“-Regisseur Denis Villeneuve stolze 35 Jahre nach dem originalen Kinostart an ein spätes Sequel herangewagt. Natürlich sprach da vieles dafür, dass das gewagte Unterfangen katastrophal scheitert – aber Pustekuchen!
Für uns ist der visuell atemberaubende und thematisch vielschichtige „Blade Runner 2049“ der beste Science-Fiction-Film der vergangenen zehn Jahre – mindestens!
Am heutigen Sonntagabend läuft „Blade Runner 2049“ ab 20.15 Uhr auf RTL. Wenn ihr da keine Zeit oder einfach generell keinen Bock auf Werbeunterbrechungen habt, könnt ihr den Film allerdings auch einfach bei Amazon Prime Video (im Abo) streamen:
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Darum ist "Blade Runner 2049" ein Meisterwerk
Vor der Pressevorführung von „Blade Runner 2049“ bat Regisseur Denis Villeneuve die anwesenden Journalisten in einer persönlichen Ansprache, bitte so wenig wie möglich über die Story des Films zu verraten – und dieser Bitte wollen wir nun auch vier Jahre nach Kinostart gerne weiterhin nachkommen. Sowieso konzentriere ich mich an dieser Stelle viel lieber darauf, euch zu vermitteln, warum uns der Film 2017 derart weggeblasen hat, dass die vollen 5 Sterne auf FILMSTARTS eigentlich nur noch Formsache waren.
Das fängt schon mit der ersten Sequenz an, die auf einer Farm in der Nähe von Los Angeles spielt und einfach unglaublich gut aussieht. Ab diesem Moment war praktisch klar, dass die Oscar-Wähler*innen endgültig nicht mehr darum herumkommen, den Preis für die Beste Kamera nach 13 (!) erfolglosen Nominierungen endlich an Kamera-Genie Roger Deakins („Skyfall“) zu vergeben – und tatsächlich hat er ihn dann auch bekommen.
Wobei sich die visuellen Qualitäten keinesfalls auf den grandiosen Einstieg beschränken – vielmehr ist der Look vom grauen Grau des Auftakts über die orangestrahlende Wüste von Las Vegas bis zum minimalistischen (und trotzdem spektakulären) Showdown in einer nächtlichen Brandung durchweg einfach nur atemberaubend...
„Blade Runner 2049“ ist zwar ein Science-Fiction-Blockbuster – kommt aber trotzdem fast ohne dezidierte Action-Set-Pieces aus. Stattdessen entpuppt sich die bis zu 185 Millionen Dollar teure Produktion als atmosphärisch-philosophisches Epos, das den Zuschauer vor allem auch emotional bis ins Mark erschüttert: Obwohl sich mit Ryan Gosling („Drive“) und Dave Bautista („Riddick“) zu Beginn zwei eher für ihren störrischen Ausdruck bekannte Schauspieler gegenüberstehen, peilt Denis Villeneuve von Anfang an die größtmögliche Tragik an.
Das hätte in den Händen eines weniger fähigen Regisseurs womöglich sogar ins Kitschige abgleiten können. Aber das „Arrival“-Mastermind erzählt die Geschichte derart subtil, dass die steten tragischen Schläge in die Magengrube des Publikums nie an Wirkkraft verlieren. „Blade Runner 2049“ hat wie sein Vorgänger definitiv das Zeug zum zeitlosen Klassiker – und wir können es jetzt natürlich gar nicht mehr erwarten zu sehen, was Denis Villeneuve alles aus „Dune“ herausholt. Den bisherigen Trailern nach zu urteilen ist es jedenfalls eine ganze Menge:
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