Amazon Prime Video bietet heute gleich zwei sehr starke Filme, die unterschiedlicher kaum sein könnten. „Milk“ ist ein starbesetztes Biopic mit acht Nominierungen und zwei Auszeichungen bei den Oscars, „Shoot 'Em Up“ hingegen ist ein Actionfilm mit einer ultrasimplen Handlung, macht aber aufgrund seiner genialen Baller-Sequenzen dennoch einen Höllenspaß. Fangen wir mal mit Letzterem an:
Ein Fest für Action-Fans: "Shoot 'Em Up" mit Clive Owen
Mr. Smith (Clive Owen) rettet das neugeborene Baby einer schwangeren Frau vor Auftragskillern. Die Mutter stirbt jedoch bei der Geburt und jetzt muss Smith das Baby vor dem Gangster Hertz (Paul Giamatti) und dessen Handlangern beschützen. Die Handlung von „Shoot 'Em Up“ ist denkbar einfach, doch wie Regisseur Michael Davis daraus einen der abgefahrensten Actionfilme aller Zeiten zimmert, ist einfach nur grandios.
›› "Shoot 'Em Up" bei Amazon Prime Video*
Fast von Minute 1 an ist „Shoot 'Em Up“ eine Non-Stop-Ballerorgie, die sich auf ihre Stärken besinnt und einfach nur beste Unterhaltung in Form von aberwitzigen Actionszenen bietet. In „John Wick“-Manier nimmt es Mr. Smith mit einer Übermacht von Feinden auf, nur geht es dabei im Vergleich zum Keanu-Reeves-Reißer deutlich durchgeknallter zur Sache.
Ob Mr. Smith nun einem Wiedersacher eine Möhre durch den Kopf rammt oder beim Sex mit Donna eine Reihe schwer bewaffneter Feinde über den Haufen ballert, während er seine Beischläferin auch noch bestens befriedigt: „Shoot 'Em Up“ pfeift konsequent auf Logik oder Realismus und das ist gut so.
In unserer FILMSTARTS-Kritik zu „Shoot 'Em Up“ gab es deshalb starke 4 von 5 Sternen. Dennoch wird diese Ballerorgie sicher nicht jeden begeistern. Man muss sein Hirn eben auch mal für 90 Minuten auf Standby schalten können, wird dafür aber dann auch mächtig belohnt.
Ein starbesetzter Oscar-Film: "Milk" mit Sean Penn
Für alle anderen hat Amazon Prime Video immerhin auch eine hervorragende Alternative parat. In „Milk“ geht es um Harvey Milk (Sean Penn), der Anfang der 1970er-Jahre mit seinem Partner Scott Smith (James Franco) nach San Francisco zieht, wo er zu einer der führenden Figuren der Schwulenbewegung wird und anschließend als erster Homosexueller überhaupt in einer höheres Polit-Amt gewählt wird.
›› "Milk" bei Amazon Prime Video*
Regisseur Gus Van Sant erstellt auf fast schon dokumentarische Weise ein würdiges Denkmal für diese tragische Figur, die nur wenige Jahre später Opfer eines Mordanschlags wurde. Über allem thront Sean Penn, der hier die vielleicht beste Leistung seiner Karriere abliefert und sich mit „Milk“ seinen zweiten Oscar holte.
Unser Fazit: „‚Milk‘ [ist] nicht nur ergreifendes Kino, sondern ebenso eine Erinnerung an das fundamentale Toleranzversprechen, auf dem die westlichen Demokratien aufbauen.“ Von uns gibt es deshalb 4,5 von 5 Sternen.
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