Marvel räumt kräftig auf: Diese Titel fliegen wohl aus dem MCU und sind kein Kanon mehr!

Lange Zeit gab es bei Marvel zwei verschiedene Abteilungen, die sich um Filme bzw. um Serien kümmerten. Und das Serien-Team sah sich auch als Teil des großen MCU: In „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ wurde gerade am Anfang und dann noch mal Ende sehr deutlich auf die Ereignisse in den Kinofilmen Bezug genommen. Und auch „Agent Carter“ war eine klare Fortführung von Ereignissen aus den Filmen.

Als es später zu einem Deal zwischen Marvel und Netflix kam und das Serien-Team dort „Daredevil“, „Jessica Jones“, „Luke Cage“, „Iron Fist“ und „The Punisher“ produzieren konnte, gab es dann auch dort kleine MCU-Anspielungen, die vermitteln sollten: Das ist alles dasselbe Universum.

Aber diese Zusammengehörigkeit wurde von den Filmen quasi nie erwidert – bis in „Avengers: Endgame“ dann zumindest kurz James D’Arcy als Stark-Butler Edwin Jarvis auftauchte und damit ein Schauspieler aus der Serienwelt ins Kino rüberkam. Doch wer hoffte, dass das Film-Team um Kevin Feige damit die Serienwelt anerkannte, dürfte nun enttäuscht werden.

Kevin Feige setzt auf eigene Serien

Denn seit einiger Zeit hat Filmchef Kevin Feige auch die Oberaufsicht über alle Serien – und macht nun Serien wie „WandaVision“ und „The Falcon And The Winter Soldier“, die wirklich und vor allem sehr deutlich mit dem MCU verbunden sind. Alle anderen Serienprojekte ließ er direkt beenden.

Zu den bisherigen Serien verlor er kaum ein Wort, wich Fragen nach deren Status eher aus. Aus diversen Quellen machte immer wieder die Runde, dass Feige die alten Serien ein Dorn im Auge seien, er wenig von ihnen halte und er nach und nach auch Cameos von Kinofiguren verhindert habe. Inhaltlich mag das durchaus verständlich sein, denn Feige hat einen Masterplan fürs MCU und dürfte Probleme damit haben, wenn plötzlich in Serien Dinge passieren, die da nicht reinpassen.

Nun gibt es ein deutliches Signal, dass sich diese Politik durchsetzt: Marvel scheint nun die bisherigen Serien endgültig zu ignorieren.

Dies deutet zumindest eine aktuelle Umstellung auf Disney+ an, die zuerst in Brasilien entdeckt und von Marvel-Fans auf Reddit geteilt wurde. Auf Disney+ sind Serien wie „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ und „Agent Carter“, aber auch „Inhumans“ und „Runaways“, nun plötzlich in der Kategorie „Marvel Legacy Movie and Series“ einsortiert.

Screenshot von Disney+

Eine ähnliche Kategorie kennen auch Disney+-Kund*innen in Deutschland. Hier finden sich in der Legacy-Sektion bislang nur Filme – und zwar jene, die Disney von Fox übernommen hat und die nicht zum MCU gehören. Allen voran sind es also die „X-Men“-Abenteuer inklusive der „Deadpool“-Filme sowie die verschiedenen „Fantastic Four“-Versionen, die bislang in dieser Legacy-Sektion einsortiert sind.

Mit dem Begriff „Legacy“ grenzte Disney auch schon bei „Star Wars“ jene Inhalte ab, die nicht zum offiziellen Kanon gehören. Die nun in einigen Ländern erfolgte Verschiebung der Marvel-Serien in diese Sparte ist also ein deutliches Signal: „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ und Co. gehören nicht (mehr) zum MCU-Kanon!

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Da die Netflix-Serien wie „Daredevil“ nicht auf Disney+ verfügbar sind, gibt es für diese keine solche Einordnung. Aber eigentlich kann es für diese dann nur auch gelten. Wenn nicht mal mehr „Agents Of S.H.I.E.L.D.“-Kanon ist, kann es „Daredevil“ unmöglich noch bleiben.

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Trotzdem bleiben Cameos von Daredevil und Co. möglich

Doch was ist dann mit dem Jarvis-Cameo in „Endgame“? Und gibt es nicht Gerüchte, dass Charlie Cox zumindest als Anwalt Matt Murdock in „Spider-Man: No Way Home“ auftaucht?

Dem stünde eine Verbannung aus dem Kanon nicht entgegen. Ganz im Gegenteil: Es ist sogar zu erwarten, dass Marvel sich dann einfach Rosinen aus diesen „Legacy“-Geschichten pickt und sie rüberholt. Man ignoriert nur die Geschichten in Gänze. Wenn also Charlie Cox als Matt Murdock in einem künftigen Film oder einer MCU-Serie auftauchen sollte, dann bringt er nicht seine bisherige Geschichte aus „Daredevil“ mit, sondern ist ein neu zu füllendes Blatt.

So verfuhr das wie Marvel zu Disney gehörende Schwesterunternehmen Lucasfilm schon mit „Star Wars“ und hat das sogar ganz transparent von Anfang klargemacht. Man verbanne erst mal alle Geschichten aus dem sogenannten erweiterten Universum aus dem Kanon, behalte sich aber vor, einzelne Elemente nach und nach wieder zurückzuholen. Was dann auch mit Figuren wie Grand Admiral Thrawn passierte...

Was Fans Marvel aber vorwerfen dürften: Bislang fehlt eine solche transparente Ansage von Feige und Co.. Stattdessen weicht gerade Kevin Feige der Antwort nach dem Status der Serien gerne aus.

Wenn die Disney+-Umstellung kein Fehler ist, sollte jetzt auch schnellstmöglich eine offizielle Ankündigung folgen. Schließlich ist die Umstellung selbst noch keine Bekanntgabe, sondern nur ein (mehr als deutliches) Signal.

Bis zu einer offiziellen Bekanntgabe werden sicher weite Teile des Fanlagers einfach entscheiden, das alles zu ignorieren und die Serien weiter als Teil des Kanons zu sehen. Und selbst danach wird natürlich jeder Fan seine eigene Sicht haben, wie dieser Tweet mit einem Nick-Fury-Zitat deutlich macht:

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