Leider sind die Schlagworte „Nicht lachen“ und „Deutsche Comedy“ allzu häufig gleichbedeutend. Aber „LOL: Last One Laughing“ auf Amazon Prime Video ist die aktuell wohl am hellsten strahlende Ausnahme – um die Show über zehn Comedians, die sechs Stunden lang weder lachen noch lächeln dürfen, hat sich gerade in den Sozialen Medien ein ziemlicher Hype entwickelt, der zur Abwechslung mal voll gerechtfertigt ist. Selbst bei uns in den Redaktions-Meetings war die Serie in den vergangenen zwei Wochen das bestimmende Smalltalk-Thema …
… und das liegt eben nicht nur daran, dass die Serie tatsächlich gnadenlos lustig ist. Selbst ein Heino, der mit einer heliumbedingten Pieps-Stimme „Kein schöner Land“ schmettert, ist hier nur ein tolle Pointe unter vielen. Stattdessen entwickelt man als Zuschauer*in tatsächlich ein Interesse daran, wer am Ende gewinnt – dabei geht es doch nur um etwas so Banales wie eben sechs Stunden lang nicht zu lachen. Dieser Nonsens-Ehrgeiz erinnert fast ein wenig an die besten Zeiten von „Schlag den Raab“.
» "LOL: Last One Laughing" bei Amazon Prime Video*
Wer gewinnt die erste Staffel von "LOL"?
Aktuell sind vier von sechs Folgen der ersten Staffel „LOL: Laughing Out Loud“ bei Amazon Prime Video verfügbar – und in diesen haben mit Barbara Schöneberger, Wigald Boning, Kurt Krömer, Mirco Nontschew und Rick Kavanian bereits die Hälfte der zehn anfänglichen Kandidat*innen ihre beiden Leben eingebüßt und daraufhin in Michael „Bully“ Herbigs Kontrollraum platzgenommen. Übriggeblieben sind dementsprechend aktuell noch Carolin Kebekus, Anke Engelke, Max Giermann, Torsten Sträter und Teddy Teclebrhan.
Aber wer wird den Sieg am Ende der Staffel davontragen? Wir sind uns da gar nicht einig – aber hier sind unsere Tipps:
Christoph Petersen (Chefredakteur) meint: Carolin Kebekus gewinnt!
Nachdem selbst Torsten Sträter sein erstes Leben verloren hat, wurde mir klar: Es gibt einfach niemanden in dieser Staffel, der ganz von Natur aus so sehr gegen das Lachen gefeit ist, dass er die sechs Stunden einfach ohne zu lächeln durchrockt. Deshalb wird es sich danach entscheiden, wer am meisten gewinnen will – und in dieser Hinsicht liefern sich Anke Engelke und Carolin Kebekus aktuell ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Angesichts der bisherigen Interview-Ausschnitte sehe ich Kebekus allerdings um Haaresbreite vorn. (Max Giermann, der sich sogar die Haare abrasiert hat, zeigt den vollen Körpereinsatz meiner Meinung nach nicht, um zu gewinnen, sondern um Lacher zu provozieren – und andere rauszuschmeißen ist für den Sieg nicht so wichtig wie der Schutz der eigenen Leben.)
Monique Stibbe (Content-Managerin) meint: Torsten Sträter gewinnt!
Obwohl er nur noch ein Leben hat, traue ich Torsten Sträter den Sieg am ehesten zu. Selbst wenn sich andere bei den humoristischen Verbiegungen ihrer Kolleginnen und Kollegen schon schmerzhaft winden und sich ihre Lacher mit brutaler Gewalt verkneifen müssen, sitzt Torsten oft noch seelenruhig im Sessel – und zwar mit Mundwinkeln, die regelrecht eingefroren anmuten.
Ich glaube nicht, dass auf den letzten Metern noch etwas passiert, das diese eisigen Mundwinkel noch weit genug nach oben ziehen kann.
Markus Trutt (Redakteur) meint: Teddy Teclebrhan gewinnt!
Von Teddy Teclebrhan geht gleich doppelt Gefahr aus: So hat das Multitalent nicht nur das Potential, alle seine Mitleidenden mit seinen völlig absurden Schwäbisch-Nummern auf einen Schlag rauszukicken. Auch seine herrlich trockenen Reaktionen auf die Comedy-Einlagen der anderen drohen diese immer wieder aus dem Konzept zu bringen.
Aber er muss höllisch aufpassen, dass er sich mit seinem Einsatz nicht selbst zum Lachen bringt. So hat er schließlich schon sein erstes Leben verloren. Allerdings scheint er mit seinen gepressten Schreiausbrüchen inzwischen eine effektive Antilach-Methode gefunden zu haben – und so wird er mit seiner aggressiven Strategie Erfolg haben und am Ende als nicht-lächelnder Sieger aus „LOL: Last One Laughing“ hervorgehen.
Jule Neumann (Head of Digital Publishing Movies) meint: Max Giermann gewinnt!
Ich denke, Max Giermann wird gewinnen. Er gibt sich einfach die meiste Mühe, potenziell witzigen Situationen von vorneherein komplett auszuweichen, indem er mit aller Konzentration an etwas anderes denkt und gar nicht erst zuhört.
Das macht ihn als Teilnehmer abseits seiner Klaus-Kinski-Ausraster und Kopfhaar-Rasur-Selbstkasteiungen etwas langweiliger als viele andere Kandidaten. Aber dass er sich neben seinen eingestreuten gezielten Attacken auf die Lachmuskeln seiner Kontrahenten nicht noch auf kleine Scharmützel hier und da einlässt, könnte am Ende gut und gerne der effizienteste Weg zum Erfolg sein.
Melanie Schöppe (Team Lead Social Media) war zu faul, um die zwei Sätze zu ihrem Favoriten zu schicken. Stattdessen hat sie – wie damals zu Schulzeiten – ihre Mutter ihre Hausarbeiten machen lassen. Und Mama Sabine meint: Anke Engelke gewinnt!
Anke Engelke ist keine Solistin. Das mögen einige als Schwäche sehen, ich sehe genau darin allerdings ihre größte Stärke. Während Carolin Kebekus, Torsten Sträter und Co. große Comedy-Nummern vorbereitet haben, verlässt sich Engelke ganz auf ihre Spontanität und ihr Improvisations-Talent: Die herrlich witzigen Reaktionen auf ihre Gegenüber sprechen für ihre anhaltende Lockerheit – und am Ende nutzt sie womöglich gar kein eigenes Material, sondern eine Einlage der Mitstreiter, um den ultimativen Joker zu spielen und alle auf einmal zum Lachen zu bringen.
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