Die Aufnahmen für den nur 81 Minuten langen Dokumentarfilm „Time“ entstanden über die Zeitspanne von mehr als 20 Jahren hinweg: Wir sehen, wie die Unternehmerin Sibil Fox Richardson versucht, eine vorzeitige Haftentlassung für ihren Ehemann Rob zu erwirken – der zu 60 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, nachdem beide zusammen einen bewaffneten Raubüberfall begangen hatten, bei dem allerdings niemand verletzt wurde.
Es ist eine Geschichte über lebenslange Liebe und über die jahrzehntelange Abwesenheit eines Vaters von sechs Kindern. Sie stellt die Frage, ob Schwarze Menschen im Justizsystem der USA genauso behandelt werden wie Weiße (Antwort: nein, sondern schlechter).
„Time“ von Regisseurin Garrett Bradley ist im Abo von Amazon Prime Video enthalten*, kann nun aber auch völlig ohne Prime-Zugang kostenfrei via YouTube geschaut werden:
Oscarnominierung
Am 26. April 2021 werden die Oscars verliehen. „Time“ ist in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ nominiert, zusammen mit „Kollektiv – Korruption tötet“, „Mein Lehrer, der Krake“ (auf Netflix), „Sommer der Krüppelbewegung“ (auf Netflix) und „The Mole Agent“.
Damit dürfte sich auch erklären, warum Amazon den Film ausgerechnet jetzt kostenfrei zur Verfügung stellt, nämlich als Werbemaßnahme für den eigenen Streamingdienst (und es kann sicher auch die schaden, wenn die Wähler*innen der Oscar-Academy den Film bequem über YouTube gucken können).
*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.
