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    Die besten deutschen Filme aller Zeiten
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias liebt „Star Wars 8“ – und noch sehr, sehr viele andere Filme. Kino ist dabei immer eine gute Idee (zu jeder Jahreszeit).

    Der deutsche Film ist viel besser als der Ruf, den er in manchen Kreisen hat. Wir präsentieren euch die unserer Meinung nach besten deutschen Filme – es geht dabei von der Stummfilm-Ära über Fassbinder & Co. bis zum One-Take-Wunder „Victoria“.

    Die besten deutschen Filme – Platz 15

    Gegen die Wand (2004)

    Regisseur: Fatih Akın

    Darsteller: Birol Ünel, Sibel KekilliCatrin Striebeck

    Timebandits

    „Ich will leben, ich will tanzen, ich will ficken – und nicht nur mit einem Typen.“ – Der vierte Spielfilm des deutsch-türkischen Filmemachers Fatih Akin, der bei der Berlinale 2004 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde, ist zugleich sein bester. „Gegen die Wand“ erzählt die kuriose Geschichte der Deutsch-Türkin Sibel (Sibel Kekilli) und des Deutsch-Türken Cahit (Birol Ünel), die beide einen Selbstmordversuch hinter sich haben und sich in einem Hamburger Krankenhaus kennenlernen.

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    Während Sibel ihrem streng nach türkischer Tradition lebenden Elternhaus entfliehen will, sucht der alkoholkranke Cahit vergeblich nach Halt und lässt sich von Sibel zu einer Scheinehe überreden. Sibel lebt ihre neuen Freiheiten aus, doch Cahit versinkt im Sumpf aus Alkohol und Drogen und muss bald feststellen, dass er Gefühle für seine Scheingattin entwickelt. Die Dialoge sitzen, die anfängliche Komik weicht zunehmend der Tragik, und die erstklassig inszenierte Geschichte reißt das Publikum von Beginn an mit. „Gegen die Wand“ ist dreckig und derb, aber gerade deshalb so ungemein authentisch.

    Die besten deutschen Filme – Platz 14:

    Opfergang (1944)

    Regisseur: Veit Harlan

    Darsteller: Carl Raddatz, Kristina SöderbaumIrene von Meyendorff

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    Veit Harlan wird für alle Zeiten gebrandmarkt sein. Schließlich war der „Jud Süß“-Regisseur der neben Leni Riefenstahl wichtigste filmische Handlanger der Nazis. Aber er war eben auch ein Regisseur von selten erreichter Meisterschaft und „Opfergang“ ist der Höhepunkt seiner Melodramen-Kunst. Dieses fatalistisch-morbide Liebesdreieck zwischen Carl Raddatz, Irene von Meyendorff und Kristina Söderbaum (Harlans dritte Ehefrau) trägt Spuren der Romantik in Literatur und Malerei, von Wagner und Nietzsche in sich, es ist insofern unverwechselbar deutsch, und es geht um die ganz großen Themen Liebe, Tod und Schicksal.

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    Vor allem jedoch beschert uns „Opfergang“ eine unvergleichlich intensive Kino-Erfahrung mit leuchtenden Farben, glitzerndem Licht, wogender Musik und unbändigen Gefühlen – ein wildwuchernder Fiebertraum von einem Film bis zum Finale im Delirium.

    Die besten deutschen Filme – Platz 13:

    Lola (1981)

    Regisseur: Rainer Werner Fassbinder

    Darsteller: Mario Adorf, Barbara SukowaArmin Mueller-Stahl

    STUDIOCANAL Home Entertainment Germany

    Nur noch der Name der Hauptprotagonistin „Lola“ erinnert daran, dass diese Gesellschaftssatire der Bundesrepublik Deutschland in den Zeiten des Wirtschaftswunders ursprünglich als eine Neuverfilmung von Heinrich Manns Roman „Professor Unrat“ („Der Blaue Engel“, 1930) angedacht war. „Lola“ spielt in Coburg im Jahre 1957 und zeigt eine spießige Kleinstadt, in welcher der Filz regiert. Der Baulöwe Schuckert (Mario Adorf) ist der mächtigste Mann im Ort, die Sängerin und Prostituierte „Lola“ (Barbara Sukowa) ist der Star des von Schuckert geleiteten Bordells.

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    Das korrupte Idyll gerät in Gefahr, als der scheinbar unbestechliche neue Baudezernent von Bohm (Armin Mueller-Stahl) seinen Dienst in der Stadt antritt. Doch man ist wild entschlossen, die eigene Vorstellung einer „sozialen Marktwirtschaft“ beizubehalten. „Lola“ ist zunächst einmal ein einziger Farbrausch, mit dem Rainer Werner Fassbinder die grelle Technicolor-Optik seines großen Vorbildes Douglas Sirk ins kleinkarierte Nachkriegsdeutschland transportiert. Hinzu kommen ein Charme und eine Leichtigkeit, welche einzigartig im Œuvre des Meisterregisseurs sind. Weder die Filme Pedro Almodóvars und erst recht nicht die von Oskar Roehler, wären ohne „Lola“ denkbar.

    Die besten deutschen Filme – Platz 12:

    Die Blechtrommel (1979)

    Regisseur: Volker Schlöndorff

    Darsteller: David Bennent, Mario AdorfAngela Winkler

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    Volker Schlöndorffs kongeniale Verfilmung des berühmten gleichnamigen Romans von Günther Grass markiert einen der absoluten Höhepunkte und größten Erfolge des Neuen Deutschen Films. „Die Blechtrommel“ erhielt nicht nur die Goldene Palme in Cannes, sondern war auch das erste Werk deutscher Filmkunst, das einen Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film erhielt. „Die Blechtrommel“ behandelt die Geschichte des 1924 in Danzig zur Welt gekommenen Oskar (David Bennent), der sich sehr früh durch eine große Sensibilität auszeichnet. Zu seinem dritten Geburtstag bekommt Oskar eine Blechtrommel geschenkt. An diesem Tag beschließt der Junge, nicht mehr zu wachsen.

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    Oskar erreicht sein Ziel, indem er sich selbst die Treppe herunterstürzt. Ab sofort macht er seiner Ablehnung seiner Umwelt dadurch Luft, dass er aggressiv trommelt und so schrill singt und schreit, dass er Glas zum Zerspringen bringt. Schöndorffs Verfilmung konzentriert sich immer wieder auf die besonders grotesken Szenen der beunruhigenden Erzählung und stellt Bilder, wie die eines zum Fischen verwandten Pferdekopfs, in dessen Augenhöhlen sich diverse Aale winden, besonders aus. Ein sehr eindringliches Werk der deutschen Filmkunst der Nachkriegszeit.

    Die besten deutschen Filme – Platz 11:

    Romanze in Moll (1943)

    Regisseur: Helmut Käutner

    Darsteller: Karl Platen, Klaus PohlMarianne Hoppe

    Studio Hamburg Enterprises

    Romanze in Moll“ ist allein schon aus zeitgeschichtlicher Sicht ein Meilenstein des deutschen Kinos: Während zu Zeiten des NS-Regimes vor allem Propagandawerke wie „Jud Süß“ und „Der ewige Jude“ oder seichte Unterhaltungsfilme wie „Wunschkonzert“ und „Die große Liebe“ die Leinwände dominieren, ist Helmut Käutners „Romanze in Moll“ einer der ganz wenigen Filme, die auch im Ausland anerkannt und honoriert werden. Käutner wählt für seine klassisch ausgerichtete Dreiecks-Geschichte, die lose auf der Erzählung „Les Bijoux“ von Guy de Maupassant basiert, eine für die damalige Zeit verblüffend innovative, non-lineare Erzähltechnik mit permanenten Zeitsprüngen, Rückblenden und Perspektivwechseln.

    Vorweggenommen wird der Selbstmord der verzweifelten Madeleine (Marianne Hoppe), die aus dem Alltagstrott mit ihrem Ehemann (Paul Dahlke) ausbrechen will und ein Verhältnis mit dem erfolgreichen Komponisten Michael (Ferdinand Marian) beginnt. In der Folge wird ergründet, wie es zum Suizid kommen konnte. Mit kunstvoller Bildsprache und frei von gängigen Klischees entfaltet Käutner in Schwarz-Weiß-Bildern ein bewegendes Melodram, das bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat.

    Weiter geht's auf der nächsten Seite mit den Plätzen 10 bis 6...

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