Die Zeiten sind lange vorbei, in denen „Star Wars“ nicht viel mehr war als eine (extrem beliebte) Trilogie von Kinofilmen. 1977 ins Leben gerufen, haben viele der damals jungen Fans der ersten Generation inzwischen selbst Kinder in die Welt gesetzt, die längst im Teenageralter sind und deren erster Kontakt mit dem Franchise vielleicht die Serie „Star Wars Rebels“ (2014) oder „Star Wars 7: Das Erwachen der Macht“ (2015) war.
Die Perspektiven der Zuschauer*innen und Fans auf „Star Wars“ sind heute also sehr unterschiedlich und das Angebot an Filmen, Serien, Büchern, Comics sowie Spielen ist sehr groß – gleichsam sind auch die Interpretationen, Meinungen und Theorien sehr vielfältig, die es zu „Star Wars“ gibt. Eine neuere davon stellt YouTube-Moderator Sebastian Gerdshikow im Video vor.
Die Theorie in der Kurzfassung:
Weil in einer Folge der Animationsserie „Star Wars Rebels“ eine Zeitreise unternommen wurde, konnte die Jedi Ahsoka gerettet werden und sie kann viele Jahre später in „The Mandalorian“ dazu beitragen, dass Grogu alias Baby Yoda unter die Obhut von Luke Skywalker kommt. So haben wir es in „Mandalorian“ gesehen.
Die Theorie geht aber davon aus, dass durch die Zeitreise in „Rebels“ ein neuer Zeitstrang geöffnet wurde. In diesem Zeitstrang spielen nun neben „Rebels“ auch „The Mandalorian“, während die „Star Wars“-Filme 7-9 im ersten Zeitstrang angesiedelt sind, in dem Ahsoka nicht gerettet wurde, sondern gestorben ist.
Die Zukunft nach „The Mandalorian“ in diesem neuen Zeitstrang wäre demnach noch offen, die Geschehnisse hier könnten also anders verlaufen, als es in „Star Wars 7“, „Star Wars 8“ und „Star Wars 9“ zu sehen war. Die Sequels wären gewissermaßen ausgelöscht.
Stimmt die Theorie? Einschätzung eines Fans
Ich persönlich glaube nicht, dass Lucasfilm dieser Theorie folgt, wonach die beliebte Disney+-Serie „The Mandalorian“ und die umstrittenere Sequel-Filmtrilogie in unterschiedlichen Zeitlinien spielen, die in „Star Wars Rebels“ eröffnet wurden. Dazu muss ich gar nicht inhaltlich argumentieren. Stattdessen reicht ein Blick auf die Zielsetzung von Lucasfilm und Disney:
Seit der Übernahme von Lucasfilm durch Disney geht es ja gerade darum, alle neuen „Star Wars“-Geschichten aufeinander abzustimmen und in einer sehr langen Chronologie anzuordnen. Vorher gab es viele inhaltliche Widersprüche zwischen den Filmen und den abseits davon erzählten Geschichten in Buch- oder Comic-Form, inzwischen aber möchte man die Vereinheitlichung und Abstimmung.
Dass trotzdem hier und da Widersprüche entstehen, lässt sich bei einer Medien-übergreifenden Riesenerzählung, an der viele Menschen und Abteilungen arbeiten, nicht vermeiden (das passierte ja schon, als vor allem ein einzelner Mann – George Lucas – für die Filmreihe verantwortlich war). Und es war gewiss nicht im Sinne einer einheitlichen Erzählung, die Sequeltrilogie ohne den Gesamtplan einer Story zu produzieren. Dennoch:
Erklärtes Ziel von Lucasfilm bleibt es, alle neuen „Star Wars“-Geschichten in derselben Galaxis und derselben Zeitlinie spielen zu lassen, anstatt zwei Zeitstränge aufzumachen.
Außerdem ist die Zeitreise-Theorie, die euch Sebastian im Video ausführlich erklärt, sehr, sehr, sehr nerdig. Viele der „Star Wars“-Zuschauer, die sich eben nicht mit allen Comics, Serien und Videospielen beschäftigen, die aber trotzdem einen großen Teil der Zuschauerschaft ausmachen, würden da schlicht und ergreifend nicht durchsteigen, weil sie halt z. B. „Rebels“ gar nicht geschaut haben, „Mandalorian“ und die Filme jedoch schon.
„Star Wars“ ist auch für Nerds gemacht, aber „Star Wars“ ist eben nicht ausschließlich für Nerds.
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