Regisseur Fatih Akin und Autor Heinz Strunk, der die Buchvorlage zum Serienmörder-Film „Der Goldene Handschuh“ schrieb, halten sich recht eng an die überlieferten Fakten zum Fall „Fritz Honka“. Zwischen 1970 und 1975 ermordete der alkoholsüchtige Hamburger Arbeiter vier Frauen, die mit zu ihm in die Wohnung gekommen waren:
Gertraud Bräuer, Anna Beuschel, Frieda Roblick und Ruth Schult. Drei von ihnen legte er zerstückelt in den Wänden seiner Wohnung ab.
"Der Goldene Handschuh": Wie nah ist der Serienmörder-Schocker an der Realität?Der Film endet damit, dass die Leichenteile von Feuerwehrmännern gefunden werden, die ein Feuer in Fritz Honkas Mietshaus löschen. Der Serienmörder ist zum Zeitpunkt des Einsatzes am 17. Juli 1975 vor dem Haus und kann abgeführt werden.
Lebenslange Haft und früher Tod im Altenheim
Für den echten Honka folgten ein Gerichtsprozess, die lange Haft in einem psychiatrischen Krankenhaus – und schließlich der Lebensabend in einem Altenheim.
Kurz nach seiner Verhaftung gestand Fritz Honka die Ermordung der vier Frauen. Am 20. Dezember 1976 wurde er beim Landgericht Hamburg zu 15 Jahren Haft verurteilt und es wurde die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. Wegen seines geistigen Zustands wurde eine verminderte Schuldfähigkeit festgestellt.
Honka, der sein Schuldeingeständnis kurz vor der finalen Verhandlung widerrufen hatte, blieb bis 1993 in Haft. Er zog unter dem Namen „Peter Jensen“ in ein Altenheim, nachdem die Namensänderung durch eine Hamburger Strafverteidigerin erwirkt worden war und Honka somit unerkannt leben konnte, bis er am 19. Oktober 1998 im Alter von 63 Jahren in einem Krankenhaus verstarb, sehr wahrscheinlich an den Folgen seines extremen jahrzehntelangen Alkohol- und Tabakkonsums.
„Der Goldene Handschuh“ kann seit 22. Februar 2021 bei Netflix getreamt werden.
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