„Aufbruch zum Mond“ läuft am Samstag (30. Januar 2021) ab 20.15 Uhr bei VOX; am Sonntag (31. Januar) kommt ab 12.35 Uhr die Wiederholung
+++ Meinung +++
Regie-Wunderkind Damien Chazelle („La La Land“) dreht einen Film über die Mondlandung und Superstar Ryan Gosling spielt die Hauptrolle – „Aufbruch zum Mond“ hatte das Zeug zum Klassiker, er hatte das Zeug zu einem Publikumshit, der Film-Nerds und Gelegenheitszuschauer gleichermaßen begeistert. Der große Erfolg blieb dann zwar aus, empfehlen kann ich den Film aber trotzdem:
„Aufbruch zum Mond“ ist ein gleichsam intimes wie spektakuläres Thriller-Drama über die Vorbereitungen und die Durchführung der ersten Mondlandung, das Angst macht und inspiriert.
Die Mondlandung war verdammt schwierig ...
Die Apollo-11-Mission 1969 war eine technische und menschliche Meisterleistung. Daran kann auch nach ihrer Darstellung in „Aufbruch zum Mond“ kein Zweifel bestehen. Doch sie verlief nicht glatt:
Ihre Vorbereitung war von Fehlschlägen geprägt, die mitunter tödlich verliefen. 384.400 Kilometer in einem Raumschiff zum Mond zu fliegen, war darum vor allein eins: saugefährlich – und auch für die Angehörigen der Astronauten eine Belastungsprobe. Warum haben Neil Armstrong, Michael Collins und Buzz Aldrin sich das angetan, warum haben sie es ihren Familien angetan?
… und Armstrong war es auch
Neil Armstrong (Ryan Gosling), der in „Aufbruch zum Mond“ im Fokus steht, wird als in sich gekehrter Mensch gezeigt. Nach außen hin wirkt er mitunter kalt, auch gegenüber seiner Familie. Er ist seiner Passion unterworfen, fühlt sich nur dann wirklich wohl, wenn er im All in einer engen Kapsel sein Leben riskiert, vielleicht um der Enge unten auf der Erde zu entkommen – hier unten hat er seine zweijährige Tochter verloren.
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In „Aufbruch zum Mond“ wird Armstrongs Persönlichkeit nicht glattgebügelt, auf dass er als amerikanischer Strahlemann rüberkommt, der jede Situation meistert. Der Flug zum Mond war völlig irre und Armstrong war ein gebrochener Mann.
Trotzdem verliert die Mondlandung in „Aufbruch zum Mond“ nicht an Kraft, ganz im Gegenteil: Sie ist als Moment purer Schönheit inszeniert, als Moment des Staunens, dessen Zweck zweifelhaft bleiben mag, der aber trotzdem überwältigt. Und Armstrongs persönliche Geschichte findet hier einen intimen, gleichwohl schönen Abschluss, den ich an dieser Stelle nicht verraten möchte.
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