Die dritte Episode von „WandaVision“ endet mit einem Blick über die Ortsgrenzen von Westview hinaus. Das Bildformat ändert sich und im traditionellen MCU-Breitbild bekommen wir eine Außenansicht: Soldaten, Helikopter, ein riesiges Camp.
Es ist wohl die Bestätigung: Wanda (Elizabeth Olsen) hat das beschauliche Örtchen übernommen, sich eine abgeschottete eigene Welt erschaffen und von außen scheint man zu ihr vorzudringen zu wollen.
Doch vorher passiert in dem 70er-Jahre-Sitcom-Setting mit vielen Verweisen auf die Kultserie „The Brady Bunch“ alias „Drei Mädchen und drei Jungen“ auch schon eine ganze Menge – mit viel Komik und auch dem ein oder anderen richtig furchteinflößenden Moment. Und zusätzlich gibt es sogar die Ankunft zweier neuer Superhelden zu bestaunen...
Also genug der Vorrede. Legen wir los...
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Tommy & Billy: Der Storch bringt Babys mit Superkräften
Im Zentrum der Folge steht die rasant fortschreitende Schwangerschaft von Wanda. Wenn sie und Vision (Paul Bettany) über den Namen für das Baby streiten, dürfte es vielen Comic-Fans bereits dämmern: Zwillinge sind im Anmarsch. Denn auch in den Comic-Vorlagen haben sie gleich zwei Jungs, sodass der Streit über Tommy oder Billy friedlich beizulegen ist. Es gibt einfach Tommy und Billy!
Es ist nur logisch, dass die Kinder zweier solcher Superwesen auch selbst Superkräfte haben. Das wissen Comic-Fans ohnehin, macht aber auch diese Folge deutlich. Denn mehrfach sehen wir die Helden-Kräfte der Babys bereits in Aktion:
Wenn sich die Schmetterlinge des Mobiles in echte Tiere verwandeln, wundert sich Wanda. Denn sie war das nicht. Die Verwandlung passiert sicher nicht zufällig genau in dem Moment, in dem sich die Babys das erste Mal bewegen. Auch der Stromausfall rund um die ersten Braxton-Hicks-Kontraktionen dürfte das Werk der schnell mächtiger werdenden Babys sein. Und wohl auch der Storch. Wanda kann ihn zumindest nicht wegzaubern – und wundert sich darüber. Weil er nicht ihre Kreation ist?
Vision wird misstrauischer
Ein großer Teil der Episode ist auch das wachsende Misstrauen von Vision gegenüber den Dingen, die hier passieren. Wir haben schon in den ersten beiden Episoden gesehen, dass Wanda seine Fragen abwürgt. Dies ist direkt am Anfang so, als er verwirrt über die zeitliche Abfolge der Schwangerschaft ist, sie aber nur darüber hinweglächelt.
Doch dann dämmert es ihm langsam, als das Wort „Geheimnis“ fällt. Eigentlich geht es darum, wie schnell womöglich die anderen Bewohner von Westview mitbekommen, dass Wanda und Vision keine gewöhnlichen Menschen sind. Doch das Wort löst in ihm etwas aus und er merkt, dass mehr vor sich geht, dass das wahre Geheimnis noch viel größer ist.
In einem ziemlichen unheimlichen Moment, bei dem die eine oder der andere vielleicht auch denkt, dass der Disney+-Stream kaputt ist oder irgendwie hängt, setzt Wanda die Szene zurück und lässt sie neu ausspielen.
Ein weiterer Beweis: Wanda hat hier zumindest eine gewisse Kontrolle. Sie will das Geheimnis bewahren! Und das zeigt sich bald noch radikaler...
Eindringling Geraldine alias Monica Rambeau
Denn in dieser Folge wird auch endgültig klar, dass die bisher als Geraldine (Teyonah Parris) bekannte Figur ein Eindringling in diese Welt ist. Am Ende tuscheln die Nachbarn Agnes (Kathryn Hahn) und Herb (David Payton) über sie, bevor sie Vision verraten, dass Geraldine erst kürzlich angekommen ist und gar kein Heim hat. Geraldine sei gekommen, weil sie alle..., will Herb sogar zu mehr ansetzen, wird dann aber abgewürgt.
Auch Wanda erkennt, dass Geraldine nicht wirklich in diese, in ihre Welt passt, als die fremde Frau plötzlich über den Tod von Wandas Bruder Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson) im Kampf gegen Ultron in „Avengers 2“ spricht. Am Ende schmeißt Wanda den Eindringling kurzerhand raus.
Bereits bekannt ist, dass Geraldine in Wirklichkeit Monica Rambeau ist, die (nun erwachsene) Tochter von Maria Rambeau, der besten Freundin der Titelheldin in „Captain Marvel“.
Die neuesten Ereignisse scheinen zu bestätigten, dass Geraldine/Monica es geschafft hat, von außen in die Welt einzudringen – womöglich mit einem Helikopter, der für den Krach am Anfang der zweiten Folge verantwortlich ist und sich dann als Spielzeug in der (Traum?)Welt wiederfand. Dafür spricht auch ein Symbol.
Das mysteriöse Schwert-Symbol
Deutlich präsent ist die Kette mit dem Schwertsymbol, die Geraldine um den Hals trägt und die Wanda misstrauisch macht. Wir haben dieses Symbol bereits mehrfach gesehen – bei den Beobachtern am Ende von Folge 1, auf dem Imkeranzug am Ende von Folge 2 und eben auf dem Helikopter.
Bereits in unserem Erklärtext zu den ersten beiden Folgen haben wir euch verraten, dass das Symbol für die Organisation S.W.O.R.D. steht, womöglich ein Nachfolger für S.H.I.E.L.D.
Geraldine/Monica ist wohl eine S.W.O.R.D.-Agentin und gehört zu einem Team, das versucht, zu Wanda durchzudringen (wir erinnern uns auch an die Botschaften, die Versuche der Kommunikationsaufnahme mit ihr in den ersten beiden Folgen). Dass es eine große Operation dahinter gibt, wird ja endgültig am Ende der neuen Episode klar.
Westview als Wandas neues Heim
Wenn Geraldine aus der (Traum-)Welt fliegt, bekommen wir endlich eine Außenansicht. Neben dem massiven Apparat an Militär und Forschern wird dabei deutlich, dass der Ort Westview keine reine Erfindung ist, sondern offenbar ein echter Ort, der von Wanda übernommen wurde. Das „Home Is Where You Make It“ auf dem Ortsschild hat so eine besondere Bedeutung: Hat Wanda sich hier ihre ideale Heimat erschaffen?
Bleibt nur die Frage nach dem Warum: Tat sie das bei vollem Bewusstsein in Trauer um ihre Liebe? Oder wird sie manipuliert und kontrolliert? Was ist mit den echten Bewohnern von Westview? Sind sie jene Menschen, die Wandas Nachbarn geben? Wie viel wissen sie? Und gibt es da Unterschiede? Schließlich scheint gerade die verdächtig Richtung Kamera zwinkernde Agnes (Kathryn Hahn) mit ihrem sehr verdächtig abwesenden Ehemann mehr zu wissen.
Das echte MCU im bekannten Bildformat
Während das Fragen für zukünftige Episoden sind, dürfen wir zumindest mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass die Außenansicht am Ende der Episode quasi das „echte MCU“ ist, also jene Welt nach den Ereignissen in „Avengers: Endgame“, in der auch die übrigen Filme spielen. Das soll wohl der Bildformatwechsel verdeutlichen. Denn diese Szenen sehen wir im bekannten Kinobreitbild der bisherigen Filmreihe. Die Traum- oder Simulationswelt ist (noch?) in einem anderen Format.
In dieser echten Welt dürften dann auch bekannte MCU-Figuren auftreten, deren Mitwirken bereits offiziell verkündet wurde. So wissen wir, dass auch der aus „Ant-Man And The Wasp“ bekannte Agent Jimmy Woo (Randall Park) und die unter anderem aus „Thor“ bekannte Forscherin Darcy Lewis (Kat Dennings) auftreten werden. Sind sie, auch dank ihrer Erfahrungen mit Helden, Teil der S.W.O.R.D.-Crew? Versuchen sie vielleicht auch demnächst in die Welt von Wanda einzudringen?
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Es sind einige von vielen großen Fragen, die noch für die weiteren sieben Folgen bleiben. So wundern sich sicher viele nach der Episode: Gibt es die Babys dann auch noch, wenn Wanda irgendwann aus dieser (Traum?)Welt geholt wird? Oder muss sie dann neue Verluste ertragen? Doch das ist vielleicht etwas für eine andere Diskussion...
Die vierte Episode von „WandaVision“ ist ab dem 29. Januar 2021 auf Disney+ zu sehen.
So sollte "Avengers 4: Endgame" ursprünglich "WandaVision" vorbereiten*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.