+++ Meinung +++
Vielleicht hätte ich „Spawn“ einfach nur schon damals sehen müssen, direkt zum Start im Jahr 1997. Ich war zwar erst acht Jahre alt, aber der Höllentrip von Al Simmons (Michael Jai White) hätte mich damals sicher prächtig unterhalten – und mich vermutlich obendrein das Fürchten gelehrt. Und wenn schon nicht Spawn selbst, dann zumindest Höllen-Clown Violator (John Leguizamo). Jahre später war ich es selbst, der als Zuschauer durch die Hölle ging ...
Ihr wollt mal überprüfen, ob der Film dem Test der Zeit standhält oder dieses legendäre Machwerk einfach auch mal gesehen haben? Dann habt ihr nun nachts im Free-TV Gelegenheit dazu: Kabel 1 zeigt „Spawn“ in der Nacht auf Dienstag um 00.40 Uhr und dann noch einmal in der Nacht auf Mittwoch um 1.25 Uhr. Aber sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt!
Ob die Comic-Verfilmung (damals noch etwas Exotisches) schon immer so schrecklich schlecht war? Oder ist das immerhin über 40 Millionen Dollar teure Fantasy-Spektakel einfach nur verdammt schlecht gealtert? Während Kritiker „Spawn“ fast ausnahmslos verrissen, scheint der Film über die Jahre doch eine gewisse Fangemeinde gewonnen zu haben – jedenfalls lässt das etwa die Durchschnittswertung des Films bei Amazon von 4,5 von 5 möglichen Sternen (bei immerhin über 1.100 Stimmen!) vermuten. Auch wenn ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, wie es dazu kommen konnte.
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"Spawn": Ein höllisches Comic-Abenteuer
„Spawn“ erzählt die Geschichte von Spezialagent Al Simmons (Michael Jai White), der bei einer seiner Missionen hintergangen und getötet wird. Durch einen Pakt mit dem Teufel bekommt er allerdings die Möglichkeit, zu seiner geliebten Frau zurückzukehren – wenn er dafür die Armee der Hölle anführt...
Neben Stars wie Golden-Globe-Gewinner Martin Sheen und dem aus dem ebenso legendär-schlechten „Super Mario Bros.“ bekannten John Leguizamo bekommen wir Michael Jai White („Black Dynamite“) in der Hauptrolle des düsteren Super- bzw. Antihelden zu sehen – den ersten Schwarzen Superhelden im Kino übrigens. Schön und gut, nur werden seine Talente hier schlicht vergeudet: Das Martial-Arts-Ass bleibt nicht nur kampfsporttechnisch chronisch unterfordert, sondern versteckt sich auch noch die meiste Zeit hinter seiner Maske. Da kommen wir dann aber immerhin zum einzigen positiven Aspekt des Films.
Für die praktischen Effekte in „Spawn“ gab es damals nämlich nicht ganz zufällig einige Auszeichnungen – und sie sind es auch, die heute noch gut funktionieren. Bei den zahlreichen Computereffekten sieht das schon etwas anders aus: Die tun heute fast schon in den Augen weh und sind nicht nur nicht gruselig, sondern einfach nicht (mehr?) ernst zu nehmen.
Dasselbe gilt übrigens auch für die meisten Frisuren, Outfits und natürlich John Leguizamos Violator – der vielleicht hässlichste, vor allem aber nervtötendste Horror-Clown, den ich je in einem Film zu sehen bekam.
Der neue "Spawn"-Film: Wiedergutmachtung im Kino?
Dass „Spawn“ so eine Gurke ist, ist vor allem deswegen so schade, weil Todd McFarlanes Vorlage durchaus das Potenzial für ein stimmungsvolles, düster-brutales Kinoabenteuer hat ...
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... aber vielleicht bekommen wir ja schon bald eine würdige Umsetzung des Stoffes zu sehen. Denn es befindet sich derzeit ein neuer „Spawn“-Film in Arbeit, bei dem Comic-Schöpfer Todd McFarlane selbst Regie führt. Und wer weiß schon besser, worauf es bei einer Geschichte und ihren Figuren ankommt als ihr Schöpfer?
Bereits 2018 wurde bestätigt, dass man gleich zwei Marvel-Stars für das Projekt gewinnen konnte: Jamie Foxx („The Amazing Spider-Man 2“) soll in die Titelrolle schlüpfen, Jeremy Renner („Avengers 4“) soll die eigentliche Hauptfigur Detective Twitch Williams geben.
"Mortal Kombat" wird blutig und saubrutal: Die ersten Bilder sind da!Zuletzt wurde es allerdings relativ still um das Projekt. McFarlane betont zwar immer wieder – etwa nach dem Erfolg von „Joker“, der trotz hoher Altersfreigabe zum Mega-Hit avancierte –, dass an dem Film gearbeitete werde. Wann der Film gedreht werden oder gar erscheinen soll, ist aber nach wie vor nicht bekannt.
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