Es kommt gar nicht so oft vor, dass Kriegsfilme von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) eine Freigabe ab 18 Jahren, also „Keine Jugendfreigabe“, erhalten. Ist ja auch nachvollziehbar: Die Schrecken des Krieges sollen nicht verharmlost werden – also werden auch grausame Darstellungen oft noch mit einer FSK 16 versehen, weil sie eben auch einen gewissen lehrenden Effekt haben (man nehme als Beispiel nur die Eröffnungsszene von „Der Soldat James Ryan“).
Aber bei „1942: Ostfront“ wurde offenbar eine Schwelle überschritten – und die FSK hat trotz der Thematik das rote Siegel mit der „FSK 18“ gezückt. Der Bildträger darf deshalb Kindern und Jugendlichen nicht angeboten, überlassen oder sonst zugänglich gemacht werden.
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Der Plot von „1942: Ostfront“: Im Jahr 1942 sollen die bereits schlimm dezimierten russischen Truppen mit allen Mitteln das Dorf Ovsyannikovo halten. In der Schlacht von Rschew gelingt das zunächst auch, aber die angekündigte Verstärkung lässt auf sich warten. Stattdessen stößt der Leiter einer Spezialeinheit zu den Soldaten – seine Aufgabe ist es, Verräter in den eigenen Reihen ausfindig zu machen. Der ohnehin schwer angespannten Stimmung ist das nicht gerade förderlich...
Handwerklich stark, politisch fragwürdig
Der Produktionsstandard von „1942: Ostfront“ ist sichtbar sehr viel höher, als man es sonst von Kriegsfilmen gewöhnt ist, die hierzulande direkt fürs Heimkino erscheinen. Da wurde ganz offensichtlich mächtig Geld und Aufwand in die verschneiten Schlachtsequenzen gesteckt – statt viele Gefechte kurz zu zeigen, hat sich Regisseur Igor Kopylov dazu entschieden, all seine zur Verfügung stehenden Mittel in eine Schlacht zu stecken, die er dann aber auch mit dem größtmöglichen Aufwand und Detailgrad nachzeichnet.
Thematisch sollte man laut der bisher erschienenen Stimmen zum Film hingegen eher keine allzu tiefe Auseinandersetzung erwarten. „1942: Ostfront“ fährt offenbar einen hart nationalistischen Kurs, was sich nicht nur in der Zeichnung der Deutschen Wehrmacht (das allein wäre ja noch verständlich), sondern auch im Umgang mit der eigenen russischen Vergangenheit widerspiegelt.
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