Es hat schon seinen Grund, warum so viele Horrorfilme in der Pathologie angesiedelt sind: So ganz allein in einem sterilen, unpersönlichen Raum, während die Leichen in ihren Kühlfächern lagern - da kann es einen schon bei dem bloßen Gedanken daran schütteln...
Aber das macht es nur umso unverständlicher, dass „The Possession Of Hannah Grace“, der ab sofort auf Netflix verfügbar ist, ein solcher Langweiler geworden ist. In dem Hollywood-Debüt des niederländischen Genre-Spezialisten Diederik Van Rooijen („Daglicht“) spielt Shay Mitchell die alkoholsüchtige Ex-Polizistin Megan Reed, die nach dem Verlust ihres Jobs die Friedhofsschicht in der Pathologie eines Bostoner Krankenhauses übernimmt. Aber dann wird der zerschundene Körper einer jungen Frau namens Hannah Grace eingeliefert – und der pure Horror bricht los...
Die ausgebildete Kontorsionistin (= Verbiege-Künstlerin) Kirby Johnson ist als Hannah Grace absolut großartig. Leider kann der Film drumherum nicht mit der erst erschlagenen, dann verbrannten und schließlich auch noch halb zerhackten Titelfigur mithalten:
Am Ende ist „The Possession Of Hannah Grace“ ein allein auf der Tonspur überzeugender Dämonen-Reißer, der kaum Spannung geschweige denn Überraschungen zu bieten hat. Wir empfehlen deshalb, sich lieber den thematisch sehr ähnlichen und ebenfalls in der Pathologie angesiedelten, zugleich aber sehr viel besser und intensiver geratenen „The Autopsy Of Jane Doe“ anzusehen.
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Eine Mystery-Serie mit Mega-Prämisse
In den vergangenen Jahren gab es auf Netflix Mystery-Serien aus allen Herren Ländern, die alle ein wenig an „Lost“ & Co. erinnerten, aber im besten Fall trotzdem ihre eigene Stimme gefunden haben – ganz vorne mit dabei natürlich die erst kürzlich zu Ende gegangene Fantasy-Mindfuck „Dark“ aus Deutschland.
Nun besteht bei solchen Filmen natürlich immer die Gefahr, dass sich die Macher einfach eine fantastische Prämisse ausdenken, ohne selbst zu wissen, wie man das Ganze dann eigentlich irgendwann mal stimmig zu Ende bringen soll. Bestes Beispiel auch hier: „Lost“!
Die besten Serien des Jahres 2020 stehen fest: Netflix-Überraschungs-Hit schlägt "The Mandalorian" ganz knappNun können wir nicht hellsehen und wissen deshalb nicht, ob die heute auf Netflix startende dänische Serie „Equinox“ irgendwann mal ein tolles Ende, das tatsächlich alle offenen Fragen beantwortet, haben wird – aber schon die mysteriöse Prämisse für sich klingt unglaublich spannend und faszinierend:
Im Jahr 1999 verschwindet plötzlich eine komplette Schulklasse spurlos. Die neunjährige Astrid erlitt damals einen Schock, weil sich auch ihre ältere Schwester unter den verschwundenen Schüler*innen befand. Im Jahr 2020 führt sie dennoch ein scheinbar normales Leben – bis die Albträume von damals zurückkehren, weshalb sie sich selbst in die Ermittlungen stürzt, um endlich herauszufinden, was damals wirklich mit der verschwundenen Schulklasse geschehen ist…
Ebenfalls heute neu gibt es übrigens die Fortsetzung der Serie „Transformers: War for Cybertron“ sowie den taiwanesischen Horrorfilm „The Rope Curse 2“.
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