Im zweiten Teil unserer Serienhighlight-Reihe kommt Serien-Fachmann Markus ins Schwärmen über den bisherigen komödiantischen Höhepunkt in Daniel Radcliffes Karriere im Comedy-Geheimtipp „Miracle Workers“...
+++ MEINUNG +++
Als großer Fan der ersten „Miracle Workers“-Staffel war ich etwas enttäuscht, dass die charmante und mit viel smartem Humor gespickte Geschichte um den von der Menschheit gelangweilten Gott (Steve Buscemi) nicht direkt fortgesetzt, sondern in der zweiten Staffel zur Anthologie-Serie mit einem komplett neuen Setting umgemodelt wurde.
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Und tatsächlich reicht das nun im Mittelalter angesiedelte „Miracle Workers: Dark Ages“ in Sachen Originalität und Witz nicht ganz an die Auftakt-Season heran (die es 2019 sogar in die FILMSTARTS-Liste der besten Serien des Jahres schaffte). Dennoch macht auch „Dark Ages“ noch jede Menge Spaß, was neben dem köstlich-anachronistischen Aufbrechen allerlei Mittelalter-Klischees vor allem auch dem gleich gebliebenen Top-Cast zu verdanken ist – aus dem diesmal Daniel Radcliffe ganz besonders hervorsticht...
Der frühere „Harry Potter“-Star hat sich in den vergangenen Jahren mit allerlei spannenden und mitunter auch gewagten Parts ohnehin schon längst von seiner Durchbruchsrolle freigespielt – und dabei bereits mehrfach sein komödiantisches Talent unter Beweis gestellt (man denke z.B. nur an seine furzende Leiche in „Swiss Army Man“). In „Miracle Workers“ spielt er diese Seite seines Könnens nun mehr denn je aus.
War es in der ersten „Miracle Workers“-Staffel noch Kult-Star Steve Buscemi, der als abgehalfterter Gott jede Szene an sich riss, habe ich in Staffel 2 schon nach Radcliffes erstem Auftritt als trotteliger, aber herzensguter Prinz Chauncley jeder weiteren seiner Szenen freudig entgegengefiebert.
Den weltfremden Entenfreund, der ohne seine Diener zu Beginn nicht mal in der Lage ist, alleine seine Suppe zu essen, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Denn bei ihm finden Serienmacher Simon Rich und sein Star Radcliffe eine stimmigere tonale Balance als bei vielen anderen Figuren in „Dark Ages“: Seine schön bescheuerten Züge gehen Hand in Hand mit der durchaus tragischen Note, die hinter all den Blödeleien durchschimmert.
So macht Chauncley im Laufe der Staffel auch den spannendsten Wandel durch, wenn er sich zunächst nach der Anerkennung seines tyrannischen, kriegstreibenden und gefühlskalten Vaters (ebenfalls ein Highlight: Peter Serafinowicz) sehnt und sich schließlich zunehmend von ihm lossagt, je mehr er die Welt außerhalb seiner schützenden Burgmauern kennenlernt.
Keine andere Serienfigur hat mich 2020 so zum Lachen gebracht und gleichzeitig auch immer wieder so sehr gerührt wie Prinz Chauncley.
Die besten Serien 2020
Um abseits unserer ganz persönlichen Serienhighlights herauszufinden, welche die besten Serien und Serienstaffeln 2020 waren, haben wir uns in diesem Jahr erstmals mit den Kollegen von Moviepilot zusammengetan, um eine ultimative Bestenliste zu erstellen.
„Miracle Workers: Dark Ages“ hat es dabei trotz Daniel Radcliffes Prinz Chauncley allerdings nicht in die Top 30 geschafft. Welche Serien einfach noch stärker waren, könnt ihr in unserem Ranking nachlesen:
Die besten Serien des Jahres 2020 stehen fest: Netflix-Überraschungs-Hit schlägt "The Mandalorian" ganz knapp*Bei diesem Link zu Sky handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.