Achtung: Spoiler für „Tatort: Der feine Geist“
Beim „Tatort“ beginnt das Jahr zum zweiten Mal in Folge mit dem Tod einer beliebten Figur: Am 1. Januar 2020 traf es die von Friederike Kempter gespielte Nadeshda Krusenstern, die in den Folgen aus Münster zuvor 17 (!) Jahre lang an der Seite von Axel Prahl (als Frank Thiel) und Jan Josef Liefers (spielt als Karl-Friedrich Boerne) ermittelt hat.
Zwar war damals schon bekannt, dass Friederike Kempter die Reihe verlassen wollte – aber niemand wusste, dass ihre Figur sterben wird, weil die Episode vorab nur ausgewählten Journalisten (darunter FILMSTARTS-„Tatort“-Experte Lars-Christian Daniels) gezeigt wurde, die dann auch die Klappe gehalten haben, um dem Publikum die Überraschung nicht zu versauen.
Deshalb war nach der Ausstrahlung von „Das Team“ zunächst auch überhaupt nicht klar, wie es in Zukunft mit dem Münsteraner „Tatort“ weitergehen sollte...
Wer ist der feine Geist?
Der Folgentitel „Tatort: Der feine Geist“ bezieht sich nicht nur auf die Filmfigur John Geist (Ronald Zehrfeld) und dessen Firma "Geist Security", sondern auch auf den Tod von Hauptkommissar Lessing. Der landet zunächst - so hat es zumindest lange Zeit den Eindruck - mit einem Streifschuss auf der Krankenstation und schaltet sich von dort aus regelmäßig per Telefon in die Ermittlungen ein. Nach einer Stunde klärt sich aber, dass Lessing den Schuss gar nicht überlebt hat und Dorn sich die Gespräche mit ihrem Kollegen und Ehemann nur einbildet. Lessing ermittelt dann auch die letzte halbe Stunde des Films praktisch als Geist weiter - und glänzt darüber hinaus auch wie gewohnt mit geistreichen Literaturzitaten.
Nur hat die BILD bereits Wochen vor der Ausstrahlung herausposaunt, dass Christian Ulmen als Lessing nicht im Krankenhaus landet, sondern stirbt. Ein völlig unnötiger und unfairer Spoiler. Zugleich läuft deshalb nun aber auch schon seit einigen Wochen die Diskussion, wie es denn nach dem Schock in „Der feine Geist“ mit dem Weimarer „Tatort“ weitergehen soll. Ist das jetzt etwa das endgültige Aus?
Die Zukunft des Weimarer "Tatort"
Laut einem Bericht der BILD am Sonntag steht aktuell tatsächlich noch gar nicht fest, wie es weitergehen könnte. Stattdessen wird es wohl erst im Januar 2021 ein erstes Treffen geben, bei dem diskutiert werden soll, wie man jetzt weitermachen möchte. Das klingt erst mal merkwürdig, dass man sich in eine solche Situation hineinmanövriert, ohne einen Plan zu haben, wie man da in Zukunft wieder herauskommen will. Allerdings besteht aktuell auch überhaupt kein Zeitdruck – denn die nächste Episode soll ohnehin erst frühestens 2022 gedreht werden.
Ob Christian Ulmen in zukünftigen „Tatort“-Folgen zumindest als Gaststar auftreten wird, steht also noch in den Sternen. Relativ sicher ist hingegen, dass bei einer Fortsetzung der Reihe zumindest Nora Tschirner als Kira Dorn, Arndt Schwering-Sohnrey als etwas verpeilter Streifenpolizist Lupo und Thorsten Merten als Vorgesetzter Stich wieder mit von der Partie wären.
Wenn ihr wissen wollt, wie uns die neue Folge „Der feine Geist“ gefallen hat – hier könnt ihr es nachlesen:
Tatort: Der feine Geist