„Der richtige Film für das Jahr 2020“ – wenn man aus den US-Kritiken der Branchenmagazine und großen (US-)Filmseiten zu „Wonder Woman 1984“ ein Fazit destillieren kann, dann wäre das wohl der Punkt, auf den sich die meisten Kritiker*innen einigen können.
Außerdem scheinen sich die meisten darin einig zu sein, dass zwar vieles sehr gut ist, aber eben nicht alles – vor allem das Ende und die (zu lange) Laufzeit werden in vielen der Reviews ebenfalls kritisiert.
"Absolut begeisternd"
Begeistert zeigt sich etwa Richard Roeper von der Chicago Sun-Times, wo bis zu seinem Tod auch Kritikerlegende Roger Ebert schrieb. „Es ist absolut begeisternd, der großen Amazonenkriegerin dabei zuzusehen, wie sie wieder losfliegt und die Welt zu einem besseren und sichereren Platz macht. Wonder Woman ist die Heldin der Achtziger und aller Zeiten“, schreibt Roeper.
Ebenfalls sehr gut bewertet wird „Wonder Woman 1984“ in der Los Angeles Times. „Dieses extravagante, angenehm vollgestopfte Sequel mag ein Produkt von 2020 sein, fühlt sich aber aber sehr befriedigend nach 1984 an“, schreibt Justin Chang dort.
Im britischen Filmmagazin Empire heißt es ebenfalls sehr angetan: „Ein strahlendes und vorbildliches Abenteuer voller Herz und Heldenhaftigkeit, das wir von der DC-Ikone erwarten. Wonder Woman ist wirklich die Heldin, die 2020 brauchte.“
Hoai-Tran Bui von der Filmseite /Film schreibt in ihrer Kritik: „Es ist eine überraschend freundliche Botschaft, die den Film antreibt. Obwohl sie unter dem Weltuntergangsszenario und der ambitionierten Geschichte teilweise verborgen ist, passt sie aber gut zur Idee des ersten Films: Trotz ihrer Makel und ihrer moralischen Fehler ist es die Menschheit wert gerettet zu werden.“
Im Review von Mary Sollosi für das Entertainment-Magazin Enterainment Weekly scheint die Kritik an der Laufzeit ziemlich deutlich durch: „Es dauert eine Weile um zu den großen Action-Szenen zu kommen (abgesehen von dem tollen Prolog), aber das ist nicht so schlimm, weil es eine zu große Freude ist, in dieser stark zum Leben erweckten Welt mit seinen vier fähigen und charismatischen Stars zu leben.“
"Unnötig kompliziert"
Beim Branchenmagazin Variety klingen schon ein paar mehr Kritikpunkte an. Wie eingangs erwähnt, kommt hier besonders das Ende nicht so gut weg. „Während sich die Wünsche anhäufen und die Welt im Chaos versinkt, kommt ‚Wonder Woman 1984‘ vom rechten Weg ab. Und auch wenn das nicht schlecht genug ist, um die Befriedigung von davor vergessen zu lassen, holt es uns doch zu den Problemen der echten Welt zurück.“
Auch beim Branchenmagazin The Hollywood Reporter gibt es einige Schelte für das „unnötig komplizierte“ Sequel – aber eben auch viel Lob: „Es gibt immer noch viel, das großartig ist. Gal Gadot ist eine charismatische Präsenz, die das Lasso mit viel Autorität schwingt und in einigen großartigen Momenten sogar an Blitzstrahlen befestigt.“
"Ein unlogisches Chaos"
Die Stand jetzt (15. Dezember 2020, 19 Uhr) einzige wirklich negative Kritik, die die Review-Sammelseite Metacritic.com listet, stammt von der Filmseite The Playlist. Dort beschwert sich der oder die nicht namentlich genannte Filmkritiker*in über zahlreiche Logikfehler und ein schlecht geschriebenes Drehbuch.
Insgesamt steht bei Metacritic aktuell eine Durchschnittswertung von guten 68 von 100 Punkten zu Buche, basierend auf 26 Kritiken. Die Review-Sammelseite Rotten Tomatoes wertet 88 Prozent der gezählten 49 Kritiken als positiv, bei einer Durchschnittswertung von 7,3 von 10 Punkten.
In großen Teilen der Welt startet „Wonder Woman 1984“ in den nächsten Tagen in den Kinos, wo diese geöffnet sind. In den USA kommt der Film bekanntlich am 25. Dezember 2020 parallel in die Kinos und zum Streamingdienst HBO Max.
Wann und auf welchem Weg „Wonder Woman 1984“ in Deutschland erscheint, steht aktuell nicht fest.
