Seit dem Tod ihres Mannes lebt Fern (Frances McDormand) in ihrem kleinen Transporter – und fährt stets dorthin, wo es gerade einen Job für sie gibt. Allerdings funktioniert das nicht immer so reibungslos wie in den Wochen vor Weihnachten, wo sie als Packerin in einem riesigen Amazon-Lager gutes Geld verdient.
Dabei müsste sich Fern gar nicht derart abplagen. Sie hätte genug Möglichkeiten, wieder in eine „normale“ Existenz zurückzukehren. Aber trotz der Mühsal, der Gefahren und der ständigen Rückschläge schätzt sie das Leben im Auto – sie mag die Freiheit, sie mag die Menschen und sie mag, dass man sich von niemandem endgültig verabschieden muss, weil man ihn irgendwann „die Straße runter“ sicherlich noch einmal wiedersehen wird…
Großer Oscarfavorit
„Nomadland“ basiert lose auf dem Sachbuch-Bestseller „Nomadland: Surviving America In The Twenty-First Century“, für den sich die Journalistin Jessica Bruder ein Jahr lang sogenannten „Arbeitsnomaden“ angeschlossen hat. Die Verfilmung wirkt dabei auch deshalb so ungemein authentisch, weil Regisseurin Chloé Zhao (ihr Marvel-Blockbuster „Eternals“ startet ebenfalls 2021) die originalen Menschen aus dem Buch engagiert hat, die sich nun im Film selbst verkörpern.
Und mittendrin ist Hollywoodstar Frances McDormand als zugleich liebevolle und widerborstige Fern, die gleich in der ersten Szene des Films an einem Highway-Straßenrand parkt, um irgendwo im fröstelnden Nirgendwo an einen Rinderzaun zu pinkeln.
Die zweifache Academy-Award-Gewinnerin agiert hier derart uneitel, dass sie sich bereits jetzt Hoffnungen auf ihren dritten Hauptdarstellerinnen-Oscar nach „Fargo“ und „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ machen darf.
Wir haben "Nomadland" bereits gesehen
Wir hatten das große Glück, „Nomadland“ bereits auf dem Filmfest Hamburg sehen zu dürfen – und können uns den begeisterten internationalen Stimmen nur anschließen. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik erhält „Nomadland“ 4,5 Sterne und dieses Fazit:
„Mit ‚Nomadland‘ entwickelt ‚The Rider‘-Regisseurin Chloé Zhao – trotz des zwischenzeitigen Marvel-Blockbuster-Gigs – ihre ganz eigene Art des Filmemachens konsequent weiter. Ein berührendes, bildgewaltiges und trotzdem durch und durch bescheidenes Roadmovie voll flüchtigem Glück, das gerade deshalb so tief berührt, weil es nicht auf die Tränendrüse drückt.“
NomadlandIn unserer Vorschau auf das kommende Kinojahr hat „Nomadland“ den zweiten Platz erobert. Wenn ihr wissen möchtet, welcher Film sich bei uns noch vorbei an „Nomadland“ auf die Spitzenposition geschoben habt, könnt ihr euch unsere große Filmvorschau für 2021 hier ansehen:
Auf diese Kino Highlights 2021 freuen wir uns besonders