„Blue Story – Gangs Of London“ kam im Winter 2019 in die britischen Kinos. Aber dann entschied zunächst die Kinokette Showcase, das Gangster-Drama von Andrew Onwubolu alias Rapman in keinem ihrer 21 Standorte mehr zu zeigen. Der Grund: In einem Kino in Birmingham sind im Umfeld einer Vorstellung des Films ein Dutzend Teenager – laut der Polizei mit Macheten bewaffnet – aufeinander losgegangen.
Damit war Showcase jedoch nicht mal die erste Kinokette, die den Film trotz hohem Zuschauerinteresse und starker Kritiken aus dem Programm nahm: Die landesweite Kinokette Vue, zu der der inzwischen auch die deutschen Cinemaxx-Kinos zählen, hatte bereits am Wochenende zuvor entschieden, „Blue Story“ in keinem ihrer 91 Multiplexe mehr zu zeigen, nachdem es dort zu ähnlichen, wenn auch weit weniger heftigen Zwischenfällen gekommen war.
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Darum geht‘s in "Blue Story"
Die Highschool-Schüler Timmy (Stephen Odubola) und Marco (Micheal Ward) sind nicht nur Klassenkameraden, sondern auch beste Freunde. Aber dann wird Marco eines Tages von einem Kumpel von Timmy zusammengeschlagen. Die Folge: Die besten Freunde landen auf verschiedenen Seiten eines sich zunehmend hochschaukelnden, gewaltsamen Bandenkriegs.
Es ist schnell klar, dass es in diesem Krieg keinen Gewinner geben kann. Und tatsächlich: Nach einer brutalen Attacke erfährt ihre Freundschaft und somit auch ihr Leben eine einschneidende Wendung – aus den einstigen Kumpels werden sich bis aufs Blut bekämpfende Rivalen...
Kein echter Anlass für die Ausraster
In Deutschland wurde in den Neunzigerjahren mal „Ballermann 6“ aus einigen Kinos geschmissen, weil sich einige Zuschauer der Tom-Gerhardt-Komödie dazu bemüßigt sahen, während der Vorstellungen in die Ecken des Saals zu pinkeln, statt auf die Toilette zu gehen. Aber okay: Das war eben eine Dosenbier-Komödie als Mallorca-Ersatz – da muss man vielleicht tatsächlich mit solch einem Verhalten kalkulieren.
Aber bei „Blue Story“ gibt es eigentlich gar kein Anlass – der Film ist schließlich gerade keine dummdreiste Gangster-Gewaltorgie, die den Zuschauer irgendwie bewusst aufstachelt. Ganz im Gegenteil: Das Thriller-Drama, in dem der Rapper Rapman seine eigenen Jugenderfahrungen mit Londoner Gangs verarbeitet, ist zwar aufwühlend und intensiv, aber auch selbstreflexiv und weise. Kein Wunder also, dass „Blue Story – Gangs Of London“ aktuell bei 92 Prozent positiver Kritiker-Stimmen auf der Aggregatoren-Plattform RottenTomatoes steht.
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