Fast noch bekannter als der Film selbst ist seine Entstehungsgeschichte – denn „Der Pate III“ musste so gut wie jedes Hindernis überwinden, das einer Filmproduktion nur im Weg stehen kann. Und die Regie übernahm Francis Ford Coppola einst auch nur aus einem Grund: Er brauchte Geld.
Am Ende musste er nicht nur auf Robert Duvall als Consigliere Tom Hagen verzichten, sondern auch auf den Titel, der ihm und Autor Mario Puzi für den Abschluss der Saga vorschwebte. Denn „Der Tod von Michael Corleone“ sollte stets als Epilog verstanden werden, doch Paramount bestand auf „Der Pate III“ – um später vielleicht auch noch „Der Pate IV“ nachschieben zu können. Der Rest ist Geschichte.
Ähnlich wie zuletzt auch schon „Apocalypse Now“, den Coppola 2019 noch einmal in einer neuen Schnittfassung (dem Final Cut) in die Kinos brachte, widmete sich der mittlerweile 81-jährige Meister-Regisseur nun dem Abschluss seiner Mafia-Saga. Und der trägt mit drei Jahrzehnten Verspätung nun nicht nur seinen Wunschtitel, sondern wurde obendrein auch neu geschnitten (ab 10. Dezember 2020 im Handel). Unter anderem neu mit drin: Eine berühmt-berüchtigte Szene, die bereits zum Kinostart für Furore sorgte…
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Das Blut spritzt in "Der Tod von Michael Corleone"
Wie Coppola- und „Pate“-Fans vermutlich wissen, sollte der Mord an Don Lucchesi (Enzo Robutti), der von Don Tommasinos ehemaligem Bodyguard Calo (Franco Citti) mit seiner eigenen Brille getötet wird, ein ganz besonderer sein. Mit einer wallenden Blutfontäne wollte Coppola nämlich der für Meisterwerke wie „Die sieben Samurai“ und „Ran“ bekannten japanischen Regielegende Akira Kurosawa Tribut zollen. Doch daraus wurde nichts.
Als der Film (mit eben jener Szene) der amerikanischen Freigabebehörde MPAA vorgelegt wurde, empfand sie diese als zu brutal – und wollte dafür die Erwachsenenfreigabe NC-17 verhängen. Eine derartige Einstufung ist allerdings pure Kassengift, der Tod für jeden Film, vor allem wenn er derart aufwändig und teuer produziert wurde. Also schnitt man die Szene am Ende so, dass zwar der Mord an sich im Film zu sehen ist, nicht jedoch der üppige Blutschwall.
Wir haben die neue Schnittfassung des Films bereits gesehen – und während viele der Anpassungen nur minimal ausfallen, stach uns jene Neuerung sofort ins Auge. Im Interview nutzten wir kurz darauf dann auch die Gelegenheit nachzufragen. Und Francis Ford Coppola bestätigte uns: In „Der Tod von Michael Corleone“ bekommen wir tatsächlich genau jene Szene zu sehen, die einst aus Gewaltgründen geschnitten werden musste!
Unser Interview mit Francis Ford Coppola
Ursprünglich sollte „Der Tod von Michael Corleone“ wie auch schon der Final Cut von „Apocalypse Now“ auch in die deutschen Kinos kommen, bevor er dann am 10. Dezember fürs Heimkino erscheint. Der nach wie vor grassierenden Corona-Pandemie haben wir es aber zu verdanken, dass wir auf das Leinwand-Comeback noch eine Weile warten müssen. „Der Tod von Michael Corleone“ wird nach Wiedereröffnung der Kinos aber trotzdem in die Kinos kommen!
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Wir nutzten die Gelegenheit aber nichtsdestotrotz, um mit Francis Ford Coppola höchstpersönlich über die verrückte Enstehungsgeschichte und den außergewöhnlichen Werdegang des Films zu sprechen. Das Interview findet ihr in den kommenden Tagen in voller Länge auf FILMSTARTS. Zur Einstimmung auf den „Pate III 2.0“ gibt's hier aber schon mal den Trailer:
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