Ridley Scott ist als Filmemacher legendär, Filme wie „Alien“, „Blade Runner“ und „Gladiator“ kennt so gut wie jeder. Auch Scotts Sohn Luke Scott ist im Filmgeschäft unterwegs, allerdings bei weitem (noch) nicht so berühmt wie sein Vater. Bislang hat er vor allem Kurzfilme inszeniert – aber mit „Das Morgan Projekt“ eben auch einen Langfilm, der 2016 im Kino lief.
Der Sci-Fi-Thriller ist auch mit einer ganzen Reihe Stars besetzt, dennoch dürfte der Titel hierzulande nicht so vielen etwas sagen, denn „Das Morgan Projekt“ lief im Kino eher unter dem Radar. Aber gerade Fans des aktuellen Netflix-Hits „Das Damengambit“ haben durchaus einen Grund, sich den Film anzuschauen, denn neben bekannten Namen wie Kate Mara, Paul Giamatti, Michelle Yeoh, Jennifer Jason Leigh, Toby Jones und „Game Of Thrones“-Star Rose Leslie ist auch Anya Taylor-Joy dabei.
Aber lohnt sich „Das Morgan Projekt“ auch über diese Star-Power hinaus?
Darum geht’s in "Das Morgan Projekt"
Morgan (Anya Taylor-Joy) ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts: ein künstlich erschaffenes Wesen mit synthetischer DNA, das von seinen Schöpfern, den Wissenschaftlern rund um Dr. Lui Cheng (Michelle Yeoh), fast wie ein eigenes Kind betrachtet wird.
Doch dann kommt es in der abgelegenen Forschungsstation, in der Morgan lebt, zu einem blutigen Zwischenfall mit der jungen Frau, die immer unberechenbarer zu werden scheint. Also wird Risikomanagerin Lee Weathers (Kate Mara) dorthin entsandt, um den Vorfall zu untersuchen und über das Schicksal des Projekts zu entscheiden. Wie gefährlich ist Morgan wirklich?
Kritik: Wie gut ist der Sci-Fi-Thriller?
Die Story klingt spannend und dürfte so einige moralische Fragen aufwerfen, die Besetzung ist großartig und mit Luke Scott sitzt der Sohn einer Legende auf dem Regiestuhl – aber reicht das, um „Das Morgan Projekt“ sehenswert zu machen?
Für Fans von optisch überzeugenden Sci-Fi-Filmen hat „Das Morgan Projekt“ auf jeden Fall viel zu bieten: Von seinem Vater hat Luke Scott definitiv das hervorragende Auge geerbt, denn sein Film sieht hervorragend aus. Die starken Bilder von Kameramann Mark Patten sorgen für einen optischen Genuss.
Das Drehbuch ist Mittelmaß – aber eben auch nicht schlecht: Die Handlung kann den tollen Bildern leider nicht ganz das Wasser reichen. „Das Morgan Projekt“ ist über weite Strecken spannend, aber eben auch nicht besonders innovativ. Immer dann, wenn moralische und philosophische Fragen angeschnitten werden, weicht die Story in Richtung Horror oder Action aus. Da wäre bei der spannenden Prämisse mehr drin gewesen!
Geradliniger Action-Horror: Wer aber auf flotte Unterhaltung mit einer guten Portion Action steht und nicht unbedingt allzu viel Hirnschmalz investieren will, der wird hier gut bedient. „Das Morgan Projekt“ bietet keine großen Überraschungen und ist eher ein gradliniger Actionfilm mit Horror-Momenten denn ein Twist-reicher Thriller – sieht dabei aber eben verdammt gut aus und unterhält solide.
Einschalten lohnt sich also! „Das Morgan Projekt“ könnt ihr zum Beispiel am Freitagabend (20. November) auf ProSieben sehen, für Nachteulen bietet sich auch die Wiederholung in der Nacht zum Samstag um 2.55 Uhr an.
Das Morgan Projekt