Pier Paolo Pasolini und Mel Gibson haben ihre Jesus-Filme in Matera gedreht, einer Stadt im Süden Italiens. Auch Milo Rau hat hier einen Film über Jesus gemacht, „Das Neue Evangelium“. Rau kombiniert Dokumentarfilm, Spielfilm, politische Aktionskunst und Passionsspiel. Er fragt sich:
Was würde Jesus zu den Problemen der Gegenwart sagen? Was wäre seine Einstellung zum westlichen Kapitalismus, zur europäischen Flüchtlingskrise und zur weltweiten Bewegung Black Lives Matter?
Jesus hat neue Jünger
Der Politikaktivist Yvan Sagnet spielt einen Jesus, der in das größte der Flüchtlingslager von Matera geht und unter den Geflüchteten seine Jünger findet. Diese Menschen sind über das Mittelmeer nach Italien gekommen, schuften nun auf Tomatenfeldern und hausen in Ghettos. Gemeinsam mit lokalen Kleinbäuerinnen und -bauern kämpfen sie für die Rechte der Migrantinnen und Migranten.
„Das neue Evangelium“ hatte beim diesjährigen Filmfestival in Venedig Premiere. Der Film soll am 17. Dezember 2020 in den deutschen Kinos starten. Ab dem 27. Dezember gibt es „Das neue Evangelium“ dann zudem auch noch digital.