Damit ihr überhaupt wisst, was wir mit „filmischen Doppelgängern“ meinen, hier erst mal eine Galerie mit Filmen, die trotz sehr ähnlicher Thematik mit oft nur wenigen Wochen Abstand in den Kinos angelaufen sind:
Wenn zwei Hollywoodstudios gleichzeitig auf dieselbe Idee kommen: 50 filmische DoppelgängerAuch bei der Analyse, warum „White House Down“ bei seinem Kinostart im Jahr 2013 doch recht deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, spielte ein solcher „filmischer Doppelgänger“ eine zentrale Rolle: Nur drei Monate vor dem Actionfilm von Roland Emmerich („Independence Day“) startete nämlich „Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr“ von Antoine Fuqua in den US-Kinos – und bei dem handelt es sich ebenfalls um einen Actionfilm, in dem das Weiße Haus direkt angegriffen und der Präsident irgendwie in Sicherheit gebracht werden muss.
Der deutlich preisgünstiger produzierte und auch deutlich brutalere „Olympus Has Fallen“ mit Gerard Butler lief dabei an den Kinokassen deutlich besser als zuvor prognostiziert – inzwischen gibt es mit „London Has Fallen“ und „Angel Has Fallen“ deshalb auch schon zwei Fortsetzungen. Aber als „White House Down“ dann wenige Wochen später anlief, hatten viele Kinogänger eben das Gefühl, genau den Film doch gerade erst gesehen zu haben – da konnten dann selbst die Superstars Channing Tatum und Jamie Foxx nicht mehr allzu viel ausrichten.
Warum achten die Studios nicht auf die Konkurrenz?
Aber woran liegt es, dass solche Dopplungen in einer solchen Regelmäßigkeit vorkommen? Kommt da tatsächlich nur die alte Redewendung „Zwei Doofe, ein Gedanke“ zum Tragen – und dann achten die Studios anschließend einfach nicht darauf, was die Konkurrenz so treibt? Manchmal mag das so simpel sein – aber oft ist auch genau das Gegenteil der Fall: Dann nämlich achten die Studios zu sehr darauf, was die anderen so treiben.
Denn wenn ein großes Studio hunderte Millionen Dollar auf ein bestimmtes Projekt setzt, dann denken sich die Produzenten anderer Studios eben mitunter einfach auch: Die werden schon wissen, was sie da tun – und vielleicht ist die Idee ja tatsächlich nicht so schlecht, da sollten wir auch mal drüber nachdenken. Die Spieltheorie mag dabei besagen: Am Ende kann es höchstens einen Gewinner geben – und in der Regel verlieren sogar beide Projekte! Aber wenn die Dollarzeichen blinken, fallen mathematische Marktanalysen eben mitunter auch einfach mal hinten runter.
Und sowieso: Es hoffen natürlich immer alle, als erster mit dem Film fertig zu werden. Aber am Ende kann es eben doch nur einen geben…
„White House Down“ läuft heute Abend um 20.15 Uhr auf RTL – und wir sind durchaus der Meinung, dass man mit dem Film eine Menge Spaß haben kann (selbst wenn die Werbeunterbrechungen dem Sehvergnügen natürlich eher wenig zuträglich sind).
White House Down