Schon seit einiger Zeit wissen wir, dass bei Ghibli an zwei Projekten gearbeitet wird. Kult-Regisseur und Anime-Meister Hayao Miyazaki ist aus dem Ruhestand zurückgekehrt und macht noch einmal einen Film, der aber erst über die nächsten Jahre entstehen wird und daher noch in fernerer Zukunft ist.
Ganz konkret kommt aber nun schon das neue Projekt seines Sohnes Gorō Miyazaki („Der Mohnblumenberg“). Schon länger ist bekannt, dass es der erste komplett computeranimierte Film der legendären, sonst auf von Hand gezeichnete Geschichten setzenden, japanischen Anime-Schmiede ist und als Vorlage ein englisches Buch dient.
Nun ist die Katze aus dem Sack: Der Film heißt „Aya And The Witch“, die Vorlage ist der britische Roman „Earwig And The Witch“ von Diana Wynne Jones, der 2011, im Jahr als die Autorin auch verstarb, erschien.
Das ist "Aya And The Witch"
Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein junges Waisenmädchen, das von mysteriösen neuen Eltern adoptiert wird, die in einem magischen Haus leben. Bald kommt das Mädchen dahinter, dass ihre neue Mama eine nicht gerade freundliche Hexe ist. Doch statt abzuhauen, sagt ihr das kluge Kind den Kampf an...
Ghibli-Fans dürften vielleicht auch beim Namen der Autorin aufgehorcht haben, denn Diana Wynne Jones schrieb auch die Vorlage zu einem der beliebtesten und besten Ghibli-Filme: zu „Das wandelnde Schloss“. Obwohl Ghibli mit dem ersten computeranimierten Film neue Wege beschreitet, gibt es also auch eine Verbindung zu einem der großen Klassiker des Studios.
Neue Ghibli-Heldin
Von den Machern wird ihre neue Heldin Aya mit Pippi Langstrumpf verglichen. Wenn Pippi das stärkste Mädchen der Welt ist, dann ist Aya das schlaueste, verriet so Produzent und Ghibli-Mitgründer Toshio Suzuki dem Magazin Entertainment Weekly.
Fans dürften natürlich vor allem hoffen, dass Aya die lange Liste selbstbewusster Heldinnen des Studios fortsetzen kann und ihr Herz ähnlich wie vorher Kiki („Kikis kleiner Lieferservice“), Satsuki („Mein Nachbar Totoro“), San („Prinzessin Mononoke“), Fio („Porco Rosso“), Sheeta („Das Schloss im Himmel“), Chihiro („Chihiros Reise ins Zauberland“) und Co. erobern kann.
Erscheint noch 2020
„Aya And The Witch“ wurde zuerst übrigens über die Filmfestspiele von Cannes angekündigt. Die Veranstalter veröffentlichten gerade nämlich eine Liste mit Filmen, die man gerne bei der diesjährigen, nun ausgefallenen Ausgabe des renommiertesten und bekanntesten Filmfestivals gezeigt hätte, aber so nun aller Welt zumindest empfehlen will.
Kurz danach erweiterte die mit Ghibli arbeitende NHK Enterprises dies um eine eigene Ankündigung. Demnach werde „Aya And The Witch“ noch 2020 seine Premiere feiern – aber zumindest in Japan nicht im Kino, sondern auf dem TV-Sender NHK. Wir dürfen hoffen, dass der neueste Ghibli-Anime dann auch zeitnah nach Deutschland kommt – und vor allem uns vorher schon mal ein Trailer einen ersten Einblick in die neue computeranimierte Welt gibt.
Wer tiefer in die Welt von Ghibli eintauchen will, wird übrigens aktuell auf Netflix fündig. Viele der Animes sind daher auch Teil unserer Liste mit den besten Filmen, die es aktuell beim Streamingdienst zu sehen gibt:
Meisterwerke auf Netflix: Filmtipps der FILMSTARTS-Redaktion