Heute Abend um 20.15 Uhr läuft „Justice League“ auf ProSieben – und unser redaktionsinterner DC-Spezialist Julius Vietzen meint, dass der Film zwar kein Meisterwerk ist, aber auch längst nicht so schlecht wie sein mieser Ruf:
Aber egal, ob man die Kinofassung nun für gut genug erachtet oder nicht, stellt sich trotzdem die Frage, ob man sie nicht dennoch links liegen lassen und lieber auf den Zack-Snyder-Cut warten sollte? Immerhin hätte der Snyder-Cut dann zumindest eine kohärente Vision und wirkt womöglich nicht wie ein tonal völlig uneinheitlicher Flickenteppich (wie es bei der Kinofassung leider der Fall ist).
Die Kinofassung ist nicht Zack Snyders Version
Während der Post-Produktion und vor den anberaumten Nachdrehs für „Justice League“ musste Regisseur Zack Snyder („Man Of Steel“, „Batman V Superman“) wegen eines familiären Trauerfalls (keine Ausrede!) kurzfristig aus dem Projekt aussteigen. Als Ersatz heuerte das produzierende Studio Warner Bros. den „Avengers“-Regisseur Joss Whedon an – und der drehte so viel neu und fügte dem Projekt so viel von seinem spezifischen Humor hinzu, dass sich Zack Snyders ursprüngliche Vision anhand des fertigen Films nur noch ganz grob erahnen lässt.
Die Frage, die deshalb sofort aufkam: Hat Zack Snyder vor den Nachdrehs bereits eine – mehr oder weniger finale – eigene Schnittfassung beim Studio eingereicht? Und wenn nicht: Reicht das von ihm gedrehte Material (also ohne die Nachdrehs) aus, um daraus eine eigene Schnittfassung anzufertigen?
Der Snyder-Cut kommt tatsächlich!
Seitdem wurde nicht nur immer wieder die „Herausgabe“ des Zack-Snyder-Cuts von Fans gefordert – auch am Film Beteiligte befeuerten immer wieder das lange kursierende Gerücht, dass so ein Cut überhaupt existiert: So haben im vergangenen November unter dem Hashtag #ReleaseTheSnyderCut sogar die „Justice League“-Stars Ben Affleck (Batman), Gal Gadot (Wonder Woman) und Ray Fisher (Cyborg) nach einer Veröffentlichung verlangt, während Snyder selbst immer wieder Hinweise darauf streute – und schließlich die Katze aus dem Sack ließ!
Bei einer „Man Of Steel“-Watch-Party kündigte Zack Snyder kürzlich ganz offiziell an, dass seine „Justice League“-Version 2021 wirklich kommen wird. In den USA wird sie dann exklusiv bei HBO Max erscheinen. Da es den Streamingdienst hierzulande nicht gibt, ist eine Veröffentlichung beim hiesigen HBO-Partner Sky denkbar.
Der finale Snyder-Cut existiert noch nicht
Mit seiner Ankündigung wischte Snyder die letzten Zweifel am Snyder-Cut weg – die durchaus fundiert waren. Schließlich gesteht man bei Warner damit ein Stück weit ein, dass man bei der Kinoversion auf der Zielgeraden Mist gebaut hat. Hinzu kommt, dass nun noch einmal kostspielige Nacharbeiten nötig werden.
Denn tatsächlich existiert der sagenumwobene Snyder-Cut, wie wir ihn dann zu sehen bekommen werden, noch (!) nicht. Auf der Grundlage einer vierstündigen Arbeitsversion des Films sollen angeblich noch einmal 20 bis 30 Millionen Dollar in die Hand genommen werden, um Snyders ursprüngliche Vision fertigzustellen. Dabei könnte das Ganze statt als Film möglicherweise auch als in Kapitel aufgeteilte Miniserie erscheinen.
Was sonst schon über „Zack Snyder's Justice League“ bekannt ist, haben wir bereits an anderer Stelle zusammengefasst:
Serie mit Cliffhangern statt Filmepos? Ganz viele Infos zum komplett neuen Snyder-Cut von "Justice League"Fazit: „Justice League“ läuft heute Abend um 20.15 Uhr auf ProSieben – und auch wenn keineswegs garantiert ist, dass der lange geforderte Snyder-Cut den Film wirklich besser machen wird, lohnt es sich allein schon deswegen auf diesen zu warten, um die eigentlich vom Regisseur vorgesehene Fassung des Comic-Actioners zu sehen.
Da aber auch der Vergleich zwischen den beiden Versionen dann spannend werden dürfte, kann es jedoch nicht schaden, den Kino-Cut ebenfalls zu kennen. Wenn ihr euch diesen lieber ohne Werbung ansehen wollt, könnt ihr das unter anderem bei Streaming-Anbietern wie Amazon tun*.
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