Wenn Hollywood damit anfängt, eine Buchreihe zu verfilmen, dann heißt das schon längst nicht mehr, dass auch alle Bücher der Reihe tatsächlich adaptiert werden. Deswegen beschäftigen wir uns heute anlässlich der TV-Ausstrahlung auf Sat.1 mit der Frage, ob zu Tim Burtons Romanverfilmung „Die Insel der besonderen Kinder“ mit Eva Green, Asa Butterfield, Samuel L. Jackson und Judi Dench noch eine Fortsetzung zu erwarten ist.
Wie ist also der Stand bei „Die Insel der besonderen Kinder 2“?
Die Vorlage: Inzwischen 5 Bücher
Der Film „Die Insel der besonderen Kinder“ basiert auf dem gleichnamigen Fantasy-Jugendbuch (Originaltitel: „Miss Peregrine's Home for Peculiar Children“) des amerikanischen Autors Ransom Riggs, das zum Bestseller avancierte und es u. a. auf Platz 1 der Liste bestverkaufter Bücher der New York Times schaffte. Inzwischen gibt es vier weitere Bände, die Liste der fünfteiligen Romanreihe umfasst also:
- „Die Insel der besonderen Kinder“
- „Die Stadt der besonderen Kinder“ (OT: „Hollow City“)
- „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ (OT: „Library Of Souls“)
- „Der Atlas der besonderen Kinder“ (OT: „A Map Of Days“)
- „Das Vermächtnis der besonderen Kinder” (OT: „The Conference Of The Birds“) – Die deutsche Übersetzung erscheint erst am 2. November 2020, kann aber hier bei Amazon bereits vorbestellt werden*.
An Vorlagen mangelt es also nicht. Bekannt ist auch, dass das Filmstudio 20th Century Fox die Rechte am ersten Buch schon kaufte, bevor es überhaupt erschien und dann eine Romanreihe daraus wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren also wahrscheinlich noch gar keine Fortsetzungen geplant. Aber später zeigte das Studio dennoch durchaus Bereitschaft, über weitere Verfilmungen nachzudenken. Warum haben wir dann Anfang 2020 also immer noch nichts von „Die Insel der besonderen Kinder 2“ gehört?
Tim Burton änderte massiv das Ende der Geschichte
Ein Punkt ist, dass eine filmische Fortsetzung nicht unbedingt nötig ist. Das Filmende von „Die Insel der besonderen Kinder“ (und nicht nur das) wurde nämlich im Vergleich zum Buch ziemlich geändert – und nein, wir spoilern jetzt natürlich nicht.
Aber so viel sei gesagt: Im Film wurde am Ende eine komplett neue Handlung eingebaut, die so im ersten Band gar nicht existiert, und die wiederum auch schon Elemente aus den Romanfortsetzungen einbaut. Außerdem wurde die Handlung ziemlich rund abgeschlossen, während die Buchvorlage schon an einem früheren Punkt mit einem Cliffhanger endet.
Auch der Film endet zwar so, dass die Geschichte natürlich weitererzählt werden kann – sollte das allerdings nicht geschehen, bleiben die Zuschauer des ersten (und dann einzigen) Teils nicht frustriert mit einer unvollendeten Geschichte zurück.
Solide Einspielzahlen, mittelmäßige Kritiken
Wirtschaftlich hat sich der Film für 20th Century Fox zwar gelohnt, aber auch nicht so überzeugt, dass eine Fortsetzung eine sichere Bank wäre – gerade in Zeiten, in denen Verfilmungen von Jugendbüchern nicht mehr automatisch als Kassenmagnet wirken wir noch zu Zeiten von „Twilight“ und „Die Tribute von Panem“.
„Die Insel der besonderen Kinder“ hat bei einem geschätzten Budget von 110 Millionen US-Dollar (noch ohne Marketing-Kosten) weltweit 296 Millionen eingespielt – das ist ganz anständig, mehr aber auch nicht. Und auch die Kritiker fanden den Film im Durschnitt eben nur „okay“, was dem Studio auch nicht wirklich als Anreiz dienen dürfte – von FILMSTARTS gab es zwar vier von fünf Sternen, der Schnitt bei Metacritic liegt allerdings bei „nur“ 57 von 100 Punkten bei 43 ausgewerteten Kritiken.
Die Insel der besonderen KinderAsa Butterfield wird auch nicht jünger
Außer Acht lassen darf man auch nicht, dass Fox inzwischen von Disney aufgekauft wurde – was bedeutet, dass dort alle Produkte, die Fox besitzt, noch einmal gesondert auf den Prüfstein gestellt werden dürften. Egal wie die Pläne vielleicht vorher bei Fox ausgesehen haben könnten, Disney wird sich gut überlegen, in welche eingekauften Marken man weiterhin investieren will.
Und zu guter Letzt: Zu lange sollte man mit einem etwaigen Sequel auch nicht mehr warten, denn natürlich werden die Jungstars des Films auch immer älter. Jacob-Darsteller Asa Butterfield ist inzwischen 23, seine Kollegin Ella Purnell ist gleich alt. Dass trotz dieses Zeitfaktors immer noch nichts von einer Fortsetzung zu hören war, lässt also schon mal nichts Gutes ahnen.
Nach Auswertung all dieser Faktoren schätzen wir die Wahrscheinlichkeit, dass „Die Insel der besonderen Kinder 2“ noch kommt, sehr gering ein.
„Die Insel der besonderen Kinder“ läuft heute (Samstag, 25. April 2020) um 20.15 Uhr auf Sat.1 und wird am Sonntag um 15 Uhr wiederholt. Außerdem ist „Die Insel der besonderen Kinder“ aktuell bei Netflix verfügbar.
Wo bleibt "Fluch der Karibik 6" mit Johnny Depp? Das ist der Stand beim neuen "Pirates Of The Caribbean"Bei diesem Artikel handelt es sich um die aktualisierte Neuveröffentlichung eines bereits zuvor auf FILMSTARTS.de erschienen Artikels anlässlich der TV-Ausstrahlung von „Die Insel der besonderen Kinder“ auf Sat.1.
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