Oster-Filme auf Netflix zu finden, ist gar nicht so einfach. Wer einfach nur „Ostern“ in die Suche eingibt, wird Perlen übersehen, die wir mit etwas assoziativer Anstrengung zutage gefördert haben. Alle unsere Tipps drehen sich irgendwie um das Fest, an dem sich Menschen entspannen, Hasen huldigen und daran erinnern, dass Jesus zurückgekommen sein soll, obwohl damit nur die wenigsten gerechnet haben.
Entspannend: "Ich bin dann mal weg"
David Striesow spielt Hape Kerkeling, dem das Leben zu erdrückend wird. Er macht sich auf eine Pilgerreise, den Jakobsweg entlang, um endlich zur Ruhe zu kommen. Fazit unserer 4-Sterne-Kritik zu „Ich bin dann mal weg“: „Wer schon das Buch mochte, der wird auch den Film mögen. Und alle anderen sollten auch wegen Devid Striesow einen Blick wagen.“
Lustig: "Peter Hase"
Eine Gruppe frecher Karnickel kloppt sich mit einem Ober-Spießer (Domhnall Gleeson) darum, wer im Garten die Vorherrschaft hat. Dabei geht es zwar familienfreundlich zu, aber der Humor ist bisweilen sehr britisch-schwarz! Fazit unserer 3,5-Sterne-Kritik zu „Peter Hase“: „Unkonventionelles Familienabenteuer mit kurzweiligem Slapstick, viel Metahumor und einer alles andere als abgegriffenen Botschaft.“
Erbaulich: "All Is Lost"
Kino-Legende Robert Redford spielt einen Segler, der völlig alleine und manövrierunfähig auf dem Indischen Ozean treibt. Seine Hoffnung aber lässt er sich selbst in dieser so chancenlos erscheinenden Situation nicht nehmen – womit das Überlebensdrama „All Is Lost“ eine zutiefst christliche Botschaft transportiert. Fazit unserer 3,5-Sterne-Kritik: „Ein zwar unspektakuläres, aber dennoch eindringliches Kinoerlebnis.“
Klasse Schauspieler: "Die zwei Päpste"
Treffen sich zwei Päpste – was für nicht-religiöse Menschen auf dem Papier eher abschreckend klingt, wird mit Anthony Hopkins und Jonathan Pryce zum Ereignis. Die beiden in großen Ehren ergrauten Eminenzen der Schauspielzunft spielen zwei Päpste mit unterschiedlichen Ansichten und tiefem, gegenseitigen Respekt, mit denen wir gerne noch zwei weitere Filmstunden verbracht hätten.
Fazit unserer 4-Sterne-Kritik zu „Die zwei Päpste“: „Man muss weder Katholik sein noch überhaupt an einen Gott glauben, um sich an den charismatischen Auftritten von Anthony Hopkins und Jonathan Pryce sowie ihren geistreichen, meist hochintelligenten, gelegentlich aber auch witzig-charmanten Dialogen zu ergötzen.“
Rührend: "Der Gigant aus dem All"
Ostern ist auch ein Fest des Friedens – und Frieden ist die zentrale Botschaft im Animations-Meisterwerk „Der Gigant aus dem All“, wo ein freundlicher, außerirdischer Metallmann als Gefahr für die nationale Sicherheit der USA gesehen wird. Fazit unserer 5-Sterne-Kritik: „‚Der Gigant aus dem All‘ ist ein großer Wurf in der Geschichte des klassischen Animationsfilms.“
Oster-Horror "Easter" aus "Holidays"
„Holidays“ ist eine Sammlung von gruseligen Kurzfilmen, die jeweils an wichtigen Feiertagen spielen. Nicht alle der Filme sind gelungen, aber „Easter“ (ab 28:34) ist es sehr wohl. Fazit unserer 3,5-Sterne-Kritik: „Regisseur Nicholas McCarthy denkt die Pervertierung des Osterfestes konsequent zu Ende – und landet so bei einem großartig gestalteten Leinwandmonster, das sogar seinen eigenen Kinofilm verdient hätte.“