Die märchenhaften Filme des japanischen Animationsstudios Ghibli zählen für viele zum Besten, was der internationale Animationsfilm zu bieten hat. Im Februar hat Netflix begonnen, fast das gesamte Oeuvre des Studios als Stream zur Verfügung zu stellen. Der letzte Satz an Ghibli-Werken wird nun ab 1. April 2020 verfügbar sein und enthält unter anderem mit „Das wandelnde Schloss“ einen der bekanntesten Filme des Studios.
Ghibli-Gründer und Animationsguru Hayao Miyazaki beschrieb „Das wandelnde Schloss“ einst als den ihm liebsten seiner Filme. Wie in vielen anderen der Ghibli-Filme spielt auch hier das Thema Krieg eine große Rolle: Die Heimat der jungen Sophie (Originalstimme: Chieko Baisho) befindet sich mit einem benachbarten Königreich im Konflikt, in den auch der auf einem wandelnden Schloss lebende Zauberer Hauru (Takuya Kimura) hineingezogen wird. Gemeinsam mit Sophie versucht er, den Krieg zu beenden. Pazifist Miyazaki drückte mit dem Film unter anderem auch seine bittere Enttäuschung über den zum Zeitpunkt der Produktion beginnenden Irakkrieg aus.
Der moralisch kompliziertere „Wie der Wind sich hebt“ wird hingegen kontrovers diskutiert. Die Geschichte über einen japanischen Konstrukteur, der zur Zeit des Zweiten Weltkriegs Kampfflugzeuge entwirft, wurde von beiden Seiten des politischen Lagers in Japan kritisiert. Während Miyazaki aus dem linken Lager Verharmlosung vorgeworfen wurde, echauffierten sich japanische Nationalisten über die negative Darstellung des Krieges.
Alle Studio-Ghibli-Filme, die am 1. April 2020 neu auf Netflix erscheinen, findet ihr hier:
- „Pom Poko“
- „Stimme des Herzens – Whisper of the Heart“
- „Das wandelnde Schloss“
- „Ponyo – Das große Abenteuer am Meer“
- „Der Mohnblumenberg“
- „Wie der Wind sich hebt“
- „Erinnerungen an Marnie“
Was ist mit „Die letzten Glühwürmchen“?
Ab 1. April 2020 hat Netflix dann also 21 der bisher 22 Studio-Ghibli-Filme in petto. Doch ausgerechnet der beste Animationsfilm aller Zeiten, „Die letzten Glühwürmchen“, fehlt. Ob der Film es ebenfalls in naher Zukunft ins Angebot der Streamingplattform schaffen wird, bleibt weiterhin fraglich.
Entscheidend ist offenbar die Rechtelage – für den Film müsste Netflix eine neue Lizenz erwerben, da die Rechte an der dem Film zugrundeliegenden Kurzgeschichte nicht bei Ghibli liegen. Ob sich Netflix in dieser Hinsicht in Verhandlungen befindet oder animationsaffine Netflix-Abonnenten umsonst hoffen, ist momentan nicht klar.
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