Mai 1940: Briten und Franzosen flüchten sich an die französische Atlantikküste in den kleinen Ort Dünkirchen und hoffen auf die Evakuierung durch Schiffe. Der Zweite Weltkrieg tobt und die Deutschen treiben die Alliierten in die Enge und versuchen, ihre Rettung mit allen Mitteln zu verhindern. Genau um dieses Szenario geht es in Christopher Nolans Drama „Dunkirk“ aus dem Jahr 2017.
Nolan und seine Crew hielten sich bei der Inszenierung stark an die wahren Begebenheiten der dramatischen Rettungsaktion bei der Schlacht um Dünkirchen. Zudem ließ sich Nolan einiges einfallen, um die Geschichte authentisch und greifbar für die Zuschauer zu machen:
Original Kriegsmaschinen in der Luft…
In der Luft begleiten die Zuschauer den Spitfire-Piloten Farrier (Tom Hardy), der dabei helfen soll, die Evakuierung am Boden zu schützen, indem er den Luftraum gegen die deutsche Wehrmacht verteidigt. Die einfachen Fußsoldaten Tommy (Fionn Whitehead), Alex (Harry Styles) und Gibson (Aneurin Barnard) warten indes auf Rettung durch ein Schiff. Letztlich sind es zum Großteil Zivilisten aus England, die mit ihren privaten Booten zahlreiche Menschen retten.
Um die zahlreichen Flüge mit der Spitfire so authentisch wie möglich zu zeigen, setzte Nolan nicht auf Computertechnik, sondern auf echte Kampfmaschinen aus dem Zweiten Weltkrieg, wie er im Gespräch mit USA Today verriet. So stiegen tatsächlich täglich mehrere echte Spitfires am Set in die Luft und landeten wieder – so lange, bis Nolan und sein Kameramann Hoyte van Hoytema („Interstellar“) zufrieden waren.
Gefilmt wurden die Flüge in der Luft übrigens von einer umgebauten sowjetischen Yak-52. In dieser Maschine fanden nämlich die großen IMAX-Kameras Platz.
… und auf dem Wasser!
Doch nicht nur die „Dunkirk“-Flugzeuge waren echte Maschinen aus dem Zweiten Weltkrieg. Nolan wollte auch Boote aus den 40er Jahren. So schafften es tatsächlich zwölf der kleinen Schiffe, die damals Soldaten retteten, in dem Film, wie Marine-Koordinator Neil Andrea im Interview mit Independent verriet.
Auch die Idee zum Film wurde auf dem Meer geboren. Christopher Nolan reiste zusammen mit seiner Freundin in den 90er Jahren mit einem kleinen Boot von England nach Dünkirchen. Die stürmische Überfahrt beschrieb er im Interview mit Toronto Star als abenteuerlich und bewegend und erklärte, ihm sei klar geworden, in welcher außergewöhnlichen Lage sich die Soldaten befunden haben. Kein Wunder also, dass er in „Dunkirk“ das Schicksal einzelner Soldaten begleitet.
Nolan sprach mit Veteranen über die Schlacht von Dünkirchen
Doch natürlich reichten diese persönlichen Erfahrungen Nolan nicht aus, um die Schrecken des Krieges nachzuzeichnen.
Um einen besseren Eindruck der Schlacht von Dünkirchen zu bekommen, holte er sich Hilfe von ehemaligen Soldaten, die damals auf Rettung warteten. Laut Daily Mail arbeitete Nolan mit den Veteranen Vic Viner, Robert Halliday und Arthur Taylor zusammen, um das Ereignis noch besser verstehen zu können.
Wer jetzt Lust hat, Christopher Nolans Kriegsdrama noch einmal anzusehen, hat heute (23. Februar 2020) die Gelegenheit. Der Film mit Tom Hardy, Harry Styles und Fionn Whitehead läuft um 20.15 Uhr auf ProSieben.
Dunkirk