Achtung, es folgen Spoiler zu „Once Upon A Time In Hollywood“.
In Anlehnung an Filmhelden der 60er Jahre wie etwa Ty Hardin legte Quentin Tarantino die Rolle des Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) in seiner Hollywood-Hommage „Once Upon A Time In Hollywood“ als einen Fernsehdarsteller an, dem der große Durchbruch letztlich immer verwehrt blieb – denn ehe er sich versah, waren es „Hippies“ wie „Easy Rider“-Star Dennis Hopper, die ihm den Rang als neues Idealbild der Männlichkeit abliefen.
Mit einem spektakulären, brutalen Finale schreibt Tarantino aber nicht nur die Geschichte hinsichtlich der Manson-Morde neu, sondern ermöglicht seinem Protagonisten damit auch zukünftige Erfolge. Und wie der Regisseur nun verriet, steht die Gewaltorgie am Ende seines Films sogar in direkter Verbindung zu Daltons späterer Karriere.
Durchbruch dank Flammenwerfer
Das geschah am Ende des Films: Die Manson-Jünger steigen nicht etwa bei Sharon Tate (Margot Robbie) ein, sondern bei deren Nachbar Rick Dalton. Gemeinsam mit seinem Stuntman Cliff Booth (Brad Pitt) und dessen Hund Brandy weiß der sich allerdings gegen die Eindringlinge zu wehren. Der Höhepunkt der finalen, blutrünstigen Auseinandersetzung: Dalton holt seinen Flammenwerfer aus dem Schuppen, mit dem er in „The 14 Fists Of McCluskey“ einst ein paar Nazis grillte – und lässt damit die in seinem Pool schwimmende Angreiferin Sadie (Mikey Madison) in Flammen aufgehen.
Das geschah danach: Dass Dalton die „Hippies“ (zusammen mit Cliff) in die Schranken wies, wurde laut Tarantino anschließend ein großes Ding in den Medien – vor allem, weil er dafür auf das legendäre Filmrequisit zurückgriff. „Er ist daraufhin wieder gefragt“, so Quentin Tarantino. Ein Mega-Star wird Dalton zwar trotzdem nicht mehr, doch „The 14 Fists Of McCluskey“ wird auf Channel 5 deswegen rauf und runter gespielt, was seiner Karriere wieder Aufwind verleiht: „Er bekommt einige Filme angeboten – Low-Budget-Filme, aber schon Studioproduktionen.“
"Joker" rockt die Oscars 2020: Alle Nominierungen in der ÜbersichtDass sich Quentin Tarantino über die fiktive Zukunft seiner Figuren Gedanken macht, überrascht dabei nicht wirklich. Um möglichst authentische Charaktere zu schaffen, arbeitete er schließlich auch jahrelang an deren Vorgeschichte. So hat Rick Dalton etwa eine umfassende Filmografie vorzuweisen, die im Film letztlich nur am Rande angeschnitten wird. Das sind Details, man als Zuschauer kaum oder gar nicht mitbekommt, auf die Tarantino aber nichtsdestotrotz höchsten Wert legt, weil sie seine Geschichte für ihn erst komplett machen.
"Bounty Law" kommt!
Es zeigt sich übrigens vielerorts, dass „Once Upon A Time In Hollywood“ für Tarantino selbst einen ganz besonderen Stellenwert hat. Denn der kann seinen neunten Film auch ein halbes Jahr nach Kinostart nicht so wirklich loslassen: Neben einer 4-Stunden-Fassung des Films, die in nicht allzu ferner Zukunft erscheinen sollte, wurde kürzlich auch noch ein 30-minütiger Bonus-Film zu dem Oscar-Anwärter veröffentlicht.
Darüber hinaus arbeitet der Kult-Regisseur auch noch an einer tatsächlichen Umsetzung von „Bounty Law“ – jener fiktiven Western-Serie, in der Rick Dalton in „Once Upon A Time In Hollywood“ den Helden mimt. Wann die Serie erscheinen soll, ist noch nicht bekannt. Tarantino selbst will aber sämtliche Episoden selbst inszenieren, auch DiCaprio kehrt zurück.
„Once Upon A Time... In Hollywood“ ist indes als VOD, DVD, Blu-ray und 4K-Blu-ray* im Handel erhältlich. Für Sammler gibt's den Film außerdem im Steelbook* sowie als Collector’s Edition* im Vintage-Style.
Also doch: Dann können wir mit dem 4-Stunden-Cut von "Once Upon A Time In Hollywood" rechnen!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.