Merabs (Levan Gelbakhiani) großer Traum ist es, im Georgischen Nationalballett zu tanzen – und dazu verlangt er in „Als wir tanzten“ seinem Körper alles ab. Seine Sturheit lässt ihn auch den Widerstand seiner Familie ertragen, die ihn für untalentiert hält. Als der unbeschwerte Irakli (Bachi Valishvili) zu Merabs Ballettgruppe stößt, sieht Merab in ihm zunächst einen Gegenspieler um den Platz an der Spitze der georgischen Ballettwelt.
Doch aus der Rivalität zwischen Merab und Irakli entwickelt sich bald eine starke Liebe. In ihrer homophoben und unnachsichtigen Umgebung voller konservativer Vorstellungen müssen sie ihre Zuneigung allerdings verstecken, um nicht in Gefahr zu geraten.
Screenings unter Lebensgefahr
Für Regisseur Levan Akin ist sein zweiter Film „Als wir tanzten“ sowohl als Aussage gegen Homophobie als auch als Liebesbrief an Georgien zu verstehen, die Heimat seiner Familie. Gegenüber Variety sagte der gebürtige Schwede: „Ich wollte zeigen, dass kein Widerspruch darin liegt, seine Herkunft zu lieben, Teil der eigenen Kultur zu sein, aber gleichzeitig nicht der Norm zu entsprechen“.
In Georgien, wo Homosexuelle häufig Übergriffen streng christlich-orthodox denkender Gegner ausgesetzt sind, musste Akin daher besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen: Der Choreograf des Film wurde etwa geheimgehalten, da der Regisseur um dessen Job fürchtete. Als der Film im November 2019 im georgischen Tiflis unter Polizeischutz gezeigt wurde, kam es zu massiven Ausschreitungen und der Festnahme von 27 Personen.
„Als wir tanzten“ kommt am 16. April 2020 in die deutschen Kinos.