Achtung, es folgen Spoiler zur 3. Staffel von „4 Blocks“!
Die Geschehnisse in der finalen Staffel der deutschen Gangster-Serie „4 Blocks“ spitzen sich weiter zu. Wesentlichen Anteil daran hat ein Verräter innerhalb der Hamadys, der die Familie bestiehlt und obendrein der Polizei Infos zuspielt. Nachdem dem Zuschauer bereits in der zweiten Folge von Staffel 3 offenbart wurde, dass wohl Kemal „Jamal“ Hamady (Sami Nasser) dahintersteckt, wurde er in Episode 3 nun auch gegenüber Toni (Kida Khodr Ramadan) und Abbas (Veysel Gelin) als mutmaßlicher Verräter entlarvt.
Doch kann man durchaus Zweifel daran hegen, dass es wirklich Kemal ist, der die Familie hintergangen hat.
Ist Kemal wirklich der Verräter?
Kemal ist einer der engsten Vertrauten von Ex-Clanchef Toni Hamady und zu diesem auch teils unter Einsatz seines Lebens stets loyal gewesen. Umso überraschender kam auch die mögliche Enthüllung über seinen Verrat, die auch „4 Blocks“-Fans ziemlich geschockt und verständnislos zurückgelassen hat, wie schon an einigen Twitter-Reaktionen auf Folge 2 deutlich wurde:
Auf Kemal zu schließen liegt nach den jüngsten Geschehnissen nahe, schließlich hat er sich freiwillig gemeldet, um den Autotransport des Hamady-Drogengeldes zur Beirut-Verbindung zu überwachen. Am Ende der zweiten Folge haben wir dann außerdem gesehen, wie Kemal genau nach dieser Überwachungsaktion ein Bündel Geld bei sich zu Hause hinter einem Gemälde versteckt hat.
Das spricht gegen Kemals Verrat: Ganz davon abgesehen, dass man dem loyalen Kemal einen derartigen Verrat nur schwer zutrauen kann, könnte seine Gelddeponierung von den „4 Blocks“-Machern bewusst so inszeniert und platziert worden sein, um die Zuschauer auf eine falsche Fährte zu locken. Vielleicht versteckt er sein (und kein gestohlenes) Geld generell dort vor seiner kranken Mutter, mit der er zusammenlebt.
Hinzu kommt, dass Kemal selbst Toni gegenüber bis zum Schluss vehement abstreitet, dass er die Familie bestohlen hat. Wir sehen dann zwar später, wie er heimlich Geschäfte mit den Albanern macht, allerdings überreicht er diesen nicht vermeintlich entwendetes Hamady-Geld, sondern fungiert offenbar als Geldeintreiber in deren Bordell, um sich nebenbei noch ein bisschen was dazu zu verdienen (vielleicht um besser für seine kranke Mutter zu sorgen). Und womöglich handelt es sich bei dem Geld, das er in seiner Wohnung versteckt, ja um die Bezahlung für ebenjenen Nebenjob.
Das spricht für Kemals Verrat: Kemal hat sich zwar stets durch seine Loyalität ausgezeichnet, aber eben durch seine Loyalität zu Toni – der inzwischen jedoch aus den kriminellen Geschäften der Familie ausgestiegen ist. An seiner Stelle ist nun sein hitziger Bruder Abbas der Kopf der Hamadys, über den Kemal Toni gegenüber ganz offen erklärt, dass er ihn nicht für den richtigen Mann hält, um die Familie zu führen.
So könnte er mit seinem Verrat darauf abzielen, Abbas loszuwerden, um der Familie nicht etwa zu schaden, sondern auf lange Sicht etwas Gutes für sie zu tun. Das Geld will er in diesem Fall vielleicht auch nicht mal dauerhaft behalten, sondern nur „zwischenlagern“, bis er sein Ziel erreicht hat. Und um das Ganze zu vertuschen, lenkt er den Verdacht schließlich auf die Werkstatt, die ebenfalls beim Geldtransport behilflich ist.
Dass die ganze Sache dabei auch so schlimme Auswirkungen auf Toni hat und diesen wieder in sein früheres Milieu zurückzieht, kann zwar kaum in Kemals Interesse gewesen sein, allerdings hat er das in diesem Ausmaß vielleicht auch einfach nicht vorhergesehen.
Ist es doch Latif?
Sollte sich Kemal in Bezug auf den Gelddiebstahlt letztlich aber doch als unschuldig herausstellen, bleibt natürlich die Frage, wer stattdessen dafür verantwortlich war. Und da ist z.B. Latif (Massiv) noch immer ein möglicher Kandidat. Der konnte Abbas zwar glaubhaft vermitteln, dass er der Familie niemals schaden würde und darum auch nichts mit dem Vorfall zu tun hat, verhält sich aber durchaus verdächtig – mal ganz davon abgesehen, dass er bei der Angelegenheit seltsam teilnahmslos wirkt und ebenfalls nicht immer gut auf Abbas zu sprechen ist, sondern vielleicht gern selbst das Kommando bei den Hamadys hätte.
Es erscheint zudem auch fast wie ein zu großer Zufall, dass er ein Drogenlabor der Hamadys kurz vor einer Polizei-Razzia verlassen hat. Die wurde überhaupt erst dadurch ermöglicht, dass die Ermittler einen anonymen Tipp zu dem Standort bekommen haben. Und Latif ist bei seiner Abfahrt von dort am Handy zu sehen. Allerdings gilt das ebenso für den mysteriösen Beobachter vor dem Labor (Kemal?), der Latif hat wegfahren sehen. Möglicherweise werden aber auch hier falsche Hinweise gestreut und wir bekommen am Ende doch noch einen völlig anderen Verräter präsentiert.
Es bleibt auf jeden Fall spannend bei „4 Blocks“. Nur drei Folgen stehen jetzt noch aus. Weiter geht es am Donnerstag, dem 28. November 2019, um 21.00 Uhr bei TNT Serie und im Anschluss auch bei Sky Ticket.
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