Bei einigen Dokus steht das Ergebnis schon vorher fest: Ein Regisseur zieht mit klarem Auftrag und klarer Erwartung in die Welt – und veröffentlicht am Ende genau den Film, den er eh von Anfang an im Kopf hatte. „Born In Evin“ ist keine dieser Dokus.
Schauspielerin Maryam Zaree – sie spielt in der Gangster-Serie „4 Blocks“ die Ehefrau des Clan-Anführers Toni Hamady – möchte herausfinden, was ihre Mutter im iranischen Folter-Knast Evin ertragen musste. Denn Nargess Eskandari-Grünberg sprach mit ihrer Tochter nicht darüber. Zaree zeigt, dass auch viele andere ehemals inhaftierte Frauen schweigen. Sie will wissen, warum – und rennt damit voll gegen die Wand.
Wir haben „Born In Evin“, der am 17. Oktober 2019 im Kino startet, bereits auf der Berlinale gesehen. Er lief in der spannenden Sektion „Perspektive Deutsches Kino“, wo junge deutsche Filmemacher ihre Erstlingswerke präsentieren. Da haben wir dieses Jahr ordentlich Hoffnung geschöpft, was die Zukunft des deutschen Kinos angeht – und „Born In Evin“ ist einer der Gründe dafür!
Perspektive Deutsches Kino: Unsere Favoriten