Spätestens seit sich Barbossas Crew in „Fluch der Karibik“ im Mondschein in untote Skelette verwandelte, wurde den Zuschauern bewusst, dass es sich bei der „Pirates Of The Caribbean“-Reihe mit Johnny Depp als schrulligem Captain Jack Sparrow nicht um ein Historienfranchise über die Piraterie im 18. Jahrhundert handelt.
Die späteren Fortsetzungen setzten mit Riesenkraken, Meerjungfrauen und dem Seemanns-Jenseits stetig einen drauf. „Fluch der Karibik 3“, der am heutigen Freitag (15. November 2019) um 20.15 Uhr auf ProSieben läuft, fügte mit Tia Dalma (Naomie Harris) sogar ein göttliches Element hinzu. Der offizielle Titel des Films lautet „Pirates Of The Caribbean - Am Ende der Welt“ und bezieht sich damit explizit auf die Reise ins Übernatürliche.
Doch bei all den fantastischen Wundern wurde die Geschichte des Films auch von einer tatsächlich existierenden historischen Freibeuter-Institution inspiriert: den „Brethren Of The Coast“ (zu Deutsch: „Brüdern der Küste“).
Die Bruderschaft in "Pirates Of The Caribbean - Am Ende der Welt"
In „Fluch der Karibik 3“ wird diese Seeräuber-Zusammenkunft „Die Bruderschaft“ genannt. Sie besteht aus neun Piratenfürsten aus aller Welt, die sich einst zusammenschlossen, um die Meeresgöttin Calypso zu bannen und so die See zu beherrschen.
In Wirklichkeit waren die „Brüder der Küste“, an denen sich die Drehbuchautoren Ted Elliott und Terry Rossio orientierten, weit weniger mystisch unterwegs. Es handelte sich bei ihnen um einen sehr losen Bund von Piraten im 17. und 18. Jahrhundert, die den Atlantik, die Karibik und den Golf von Mexiko auf gemeinsam organsierten und besprochenen Raubtouren unsicher machten.
Meist fuhren sie unter staatlichem Schutz, um Schiffe gegnerischer Nationen straffrei plündern zu können. Die Hauptsitze der Bruderschaft waren dabei Tortuga (Haiti) und Port Royal (Jamaika) – beides bekannte Schauplätze der „Fluch der Karibik“-Filme.
Die Piraten-Abenteuer um Jack Sparrow spielen als Running Gag auch immer wieder gern auf den Codex der Bruderschaft an. Dieser wurde tatsächlich vom historischen Piraten Henry Morgan zur Vereinheitlichung der Überfälle für die „Brethren Of The Coast“ entwickelt.
Passend dazu sind viele der Piratenfürsten in „Fluch der Karibik 3“ an tatsächlich existierende Freibeuter angelehnt. So sind der nordafrikanische Korsar von der Barbareskenküste, die chinesische Witwe mit der Piratenflotte und der mittellose französische Gentleman-Pirat alle historischen Figuren nachempfunden.
Des Weiteren zeigt „Fluch der Karibik 3“ in der großen Endschlacht die realen Seeräuber-Flaggen von solch notorischen Halsabschneidern wie Blackbeard, Stede Bonnet und Bartholomew Roberts.
Bei allem Seemannsgarn kann man also trotzdem noch ein bisschen was lernen.
„Pirates Of The Caribbean - Am Ende der Welt" läuft am heutigen Freitag, den 15. November 2019 um 20.15 Uhr auf ProSieben.
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