Achtung, es folgen natürlich auch Spoiler zur finalen „GoT“-Folge!
„Game Of Thrones“-Fans, die die achte Staffel nicht im Frühjahr 2019 auf Sky geschaut, sondern auf die Free-TV-Premiere auf RTL ZWEI gewartet haben, wissen nun also auch Bescheid: Den Eisernen Thron gibt es nicht mehr, Bran (Isaac Hempstead-Wright) ist der neue König, Sansa Stark (Sophie Turner) herrscht über den unabhängigen Norden und Arya (Maisie Williams) geht auf große Fahrt.
Für Jon Snow (Kit Harington), der eigentlich Aegon Targaryen heißt, ging es dagegen nicht so gut aus: Er sah sich dazu genötigt, die von ihm geliebte, aber auch gefürchtete Daenerys (Emilia Clarke) zum Wohle der Bewohner von Westeros umzubringen. Die der Mutter der Drachen treu ergebenen Unsullied (Unbefleckten) nahmen ihn daraufhin gefangen. Nach einem Zeitsprung sehen wir einen Rat im Dragonpit (Drachengrube) tagen, der u.a. über das Schicksal von Jon berät.
Doch wird Jon etwa dafür gedankt, dass er die Tyrannin Daenerys gestoppt hat? Nein, der gute Jon wird zur Nachtwache verbannt…
Nach dem Mord an Daenerys: Jon Snow soll büßen
Der neue König Bran trifft diese Entscheidung als Mittelweg zwischen den Forderungen der Unsullied (Hinrichten) und der Stark-Schwestern (Freilassen). Jon soll leben, aber nicht frei über sein Schicksal bestimmen können. Denn die Brüder der Nachtwache sind an viele Versprechen gebunden, zum Beispiel, nie eine Familie zu gründen.
Doch nach frommem Dienst in einer Festung an der Mauer sieht es nicht aus, als Jon in der letzten Szene mit den Wildlingen in den Wald hinter der Mauer reitet, wo der Schnee langsam zu schmelzen beginnt.
Die letzte Szene: Der Kreis schließt sich
In dieser Szene schließt sich bei „Game Of Thrones“ ein Kreis: Wurde das große Tor in der Mauer am Anfang der allerersten Folge geöffnet, schließt es sich nun hinter Jon Snow und seiner Truppe. Und wie dieser Moment inszeniert ist, legt nahe, dass es sich ganz und gar nicht um eine Strafe für Jon handelt, dass er an die Mauer zurückkehren musste – was Bran a.k.a. Der Dreiäugige Rabe höchstwahrscheinlich sehr gut wusste:
Frei von der Last politischer Entscheidungen, die weiter im Süden getroffen werden, kann er, der sowieso nie König sein wollte, nun endlich ein neues Leben beginnen. In der Szene herrscht Aufbruchsstimmung. Der immer schon mit dem Norden verbundene Jon scheint sich unter den Wildlingen wohl zu fühlen und nach einem Blick zurück richtet sich sein Blick (endgültig) nach vorn. Unter dem schmelzenden Schnee werden Blumen sichtbar und die Musik nimmt einen beschwingten Ton an.
Alles deutet darauf hin, dass Jon gemeinsam mit den Wildlingen ein neues Leben hinter der Mauer beginnen wird, statt auf seinem Posten zu versauern.
Begeht Jon Verrat an König Bran?
Wie bereits gesagt: Bran dürfte diese Entwicklung wohl vorausgesehen haben. Die scheinbare Strafe, Jon zur Nachtwache zurückzuschicken, war als Kompromiss zwischen „Hinrichtung“ und „Freilassung“ nötig, um alle Parteien zufriedenzustellen.
Und dass Jon an die Mauer zurückkehrt, muss nicht heißen, dass er nun wieder (oder immer noch) an den Eid der Nachtwache gebunden ist – Jon ist also weder Verräter, noch Eidbrecher.
Denn wir dürfen nicht vergessen: Jon ist schon einmal gestorben, seinen Eid, der Nachtwache bis zu seinem Tod zu dienen und auch alle damit verbundenen Regeln zu befolgen, hat er also erfüllt. Nun führt er sein zweites Leben, und nachdem er weder als Aegon Targaryen in Königsmund herrschen noch der Nachtwache treu sein muss, ist er endlich frei.
Diese Gedanken zum Ende von „Game Of Thrones“ haben wir bereits in einem Artikel zur Premiere des „GoT“-Finales im Mai 2019 ausgeführt. Aus Anlass der Free-TV-Premiere haben wir diesen Artikel nun überarbeitet und neu aufgelegt.
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