Die britische Historien-Serie „Downton Abbey“ von Julian Fellowes über die aristokratische Familie Crawley hat sich seit 2010 eine beachtliche Fangemeinde aufgebaut, auch in Deutschland. Trotzdem rechnete vergangene Woche wohl kaum jemand damit, dass sich die gleichnamige Film-Fortsetzung „Downton Abbey“ als Kino-Neueinsteiger gegen seine beiden stärksten Konkurrenten, „Ad Astra“ mit Brad Pitt und „Rambo 5“ mit Sylvester Stallone, würde durchsetzen können.
Doch wie Variety berichtet, landete „Downton Abbey“ mit 61,8 Millionen Dollar Einspielergebnis global und in den USA klar auf Platz 1 des Wochenendes (31 Millionen in Nordamerika, 30 Millionen in den anderen Ländern). 120.000 Zuschauer hatte der Film, der im Jahr 1927 spielt, in Deutschland.
Das Publikum liebt “Downton Abbey”
Dieses Ergebnis ist ein guter Grund für die Macher, den Champagner fließen lassen. Nicht nur, dass die zutiefst britische Adels-Geschichte „Downton Abbey“ in den USA viel nischiger ist als das Sci-Fi-Abenteuer „Ad Astra“ oder das bekannte Action-Franchise „Rambo“, mit Focus Features steht auch nur ein kleiner Sparten-Verleih hinter dem Epochendrama.
Während „Ad Astra“ mit Megastar Brad Pitt und „Rambo“ 5 mit dem kultigen Action-Opa Sylvester Stallone aufwartet, ist für „Downton Abbey“ einzig die international relativ unbekannte Serienbesetzung auf die große Leinwand zurückgekehrt. Außer Maggie „Professor McGonagall“ Smith sind nur wenige international bekannte Gesichter dabei.
Und doch hat „Downton Abbey“ „Ad Astra“ (19.2 Millionen in den USA) und „Rambo 5“ (19 Millionen) auf die Plätze 2 und 3 verwiesen. Ausschlaggebend hierfür ist laut Variety vor allem das ältere, weibliche Publikum. 70 Prozent der Ticketkäufer von „Downton Abbey“ waren weiblich, 60 Prozent über 35 Jahre alt.
Sylvester Stallone schlägt für "Rambo 5" zurück
Doch Sylvester Stallone kann diese Schmach für „Rambo 5“, der die Erwartungen nicht erfüllte, selbstverständlich nicht auf sich sitzen lassen und in Ruhe britischen Tee trinken. Vielmehr machte er den Kinokassen-Kampf zwischen „Downton Abbey“ und „Rambo 5“ zu einer nationalen Angelegenheit zwischen Amerikanern und Briten.
Das „Rambo“-Marketingteam hat nämlich auf Instagram ein Video veröffentlicht, in dem britische „Rambo“-Zuschauer als Tee trinkende Luschen verspottet werden, die nicht hart genug sind, mit „Rambo 5“ und seiner Gewalt fertigzuwerden. Unmännlich und unamerikanisch seien sie – das ist die Botschaft des Videos, das ihr unten sehen könnt. Wenn da mal nicht jemand ein schlechter Verlierer ist...
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