„Avengers 4: Endgame“ ist mit knapp 2,8 Milliarden US-Dollar Einspielergebnis der erfolgreichste Film aller Zeiten. Von der Weltpremiere am 22. April 2019 über den Heimkinostart Anfang September sind bis heute viele Tage vergangen. Eine Menge Zeit für Fans also, um sich „Avengers 4: Endgame“ auch mehrmals zu Gemüte zu führen – und für manche, um ihn dabei auf Fehler zu durchleuchten. Einen solchen wollen Fans nun vor allem in Bezug auf „Marvel's The Avengers“ von 2012 entdeckt haben.
In „Marvel's The Avengers“ hackt sich S.H.I.E.L.D.-Agent Phil Coulson (Clark Gregg) in den Aufzug des Stark Towers, um an Tony Stark (Robert Downey Jr.) heranzukommen und mit ihm über die Avengers-Initiative als Antwort auf den Diebstahl des Tesserakts zu reden. In „Avengers: Endgame“ begeben sich einige der Avengers per Zeitreise ebenfalls wieder in den Stark Tower im Jahr 2012, um den Gedanken- und Raumstein zu klauen. Dabei kommt auch der Aufzug wieder vor – sieht jetzt aber anders aus: die einfachen roten Platten im Hintergrund sind einem dunkleren, mit Stahlrahmen eingefasstem Hintergrund gewichen und die Metallstange in der Mitte ist verschwunden. Da die Szenen in der Zeitrechnung der Filmreihe kaum mehr als ein bis zwei Tage auseinanderliegen dürften, hat ein aufmerksamer Fan diesen Unterschied nun als sogenannten Kontinuitätsfehler enthüllt.
Warum ist der Kleinstfehler in "Avengers 4: Endgame" interessant?
Kontinuität im Film oder in einer Filmreihe bedeutet, dass Handlungen, Figuren, Bewegungen oder Gegenstände über den Verlauf einer Geschichte hinweg glaubhafte Veränderungen durchlaufen – dass also etwa einem Cowboy nach einem Schnitt nicht plötzlich sein Hut fehlt, ein Gespräch nicht mitten im Dialog ohne ersichtlichen Grund abreißt und sich ein Objekt oder ein Hintergrund nicht auf einmal unplausibel verändert. Die Kontinuität dient dazu, eine glaubhafte Welt für den Zuschauer zu schaffen.
Bei den Unterschieden in der Aufzugsgestaltung zwischen „Marvel's The Avengers“ und „Avengers 4: Endgame“ handelt es sich offenbar um ein klitzekleines Detail, auf das hinzuweisen viele als Haarspalterei bezeichnen würden. Darüber hinaus gibt es aber durchaus Argumente, die den angeblichen Fehler entkräftigen – es könnte beispielsweise sein, dass es im Stark Tower zwei unterschiedliche Aufzüge gibt, deren Design sich zwar ähnelt, aber nicht vollkommen gleich ist.
Die Diskussion über die Mikro-Differenz des Designs in beiden Filmen zeigt aber einmal mehr, wie weit die Fankultur der verhältnismäßig jungen Marvel-Filmreihe gelangt ist und mit welcher Präzision sich manche Fans ihren Helden sowie deren Abenteuern widmen. In dieser Hinsicht steht „Avengers“ mit bereits seit Jahrzehnten gereiften Fankultur-Giganten wie dem „Star Wars“-Franchise oder dem „Star Trek“-Universum wohl auf einer Stufe.
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