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    Fühlt sich um "Rocky" betrogen: Action-Star Sylvester Stallone ist stinksauer

    Sylvester Stallone hat sein langes Schweigen gebrochen und seinen Unmut darüber kundgetan, als Erfinder von Rocky Balboa keine Eigentümerschaft am Franchise zu besitzen. Außerdem spricht er über seinen dramatischen Hollywood-Absturz.

    Chartoff-Winkler productions

    Der Boxfilm-Klassiker „Rocky“ bedeutete 1976 den großen und durchaus unerwarteten Durchbruch für den damals noch unbekannten Sylvester Stallone, der nicht zuletzt auch mit dem „Rocky“-Franchise bis heute viele Millionen Dollar verdient hat. Dabei müsste es eigentlich noch viel mehr sein, wie Hauptdarsteller, Regisseur, Produzent und Produzent der Reihe sowie Erfinder von Rocky Balboa nun in einem Interview mit Variety kundtat

    Sylvester Stallone fühlt sich betrogen

    Stallone hat sein jahrelanges Schweigen gebrochen und nun kein Blatt vor den Mund genommen, als er über die große Ungerechtigkeit sprach, die ihm in Hollywood widerfuhr. Ihn habe es schon immer gestört, als Erfinder weder die Figur Rocky Balboa noch die Filmreihe auch nur anteilig zu besitzen. Gerade im Hinblick auf seine Kinder und deren Zukunft hätte er aus den „Rocky“-Filmen und seinen Ideen gerne mehr Geld gezogen: „Rocky gehört mir kein kleines bisschen. Jedes Wort, jede Silbe, jeder grammatikalische Fehler kam von mir.“ Als es hieß, dass es keinen Grund zur Aufregung gebe, da er seine abgemachte Bezahlung immerhin erhalten habe, begann das Dilemma. „Ich war außer mir.“

    Stallone findet, als junger Mann und über all die Jahre von den Produzenten übers Ohr gehauen worden zu sein, macht gleichzeitig aber auch seine eigene Naivität dafür mitverantwortlich. Immerhin unterzeichnete er einen Vertrag, in dem er nicht allzu gut dastand und hat diesen später auch nicht mehr angefochten - aus Angst, es sich mit den wichtigen Leuten in Hollywood zu verscherzen.

    Die Produzenten hatten sich anfangs geweigert, den unbekannten Stallone die Hauptrolle spielen zu lassen, der daraufhin drohte, sein Drehbuch nicht zu verkaufen. Letztendlich kam es jedoch anders: Stallone übernahm den Part, mit seiner Gage sowie seiner Gewinnbeteiligung war die Geschichte für die Produzenten dann allerdings auch erledigt. 

    Produzent widerspricht vehement

    Tatsächlich wurde der damals in ärmlichen Verhältnissen lebende Stallone durch den aufopfernden Boxkampf von Chuck Wepner gegen den übermächtigen Muhammad Ali zu „Rocky“ inspirieren lassen. Sein in dreieinhalb Tagen geschriebenes Drehbuch wurde von Irwin Winkler nach zahlreichen Absagen allerdings noch einmal stark überarbeitet. Und auch auf die wirtschaftliche Debatte, die den Film umgibt, hat Winkler eine andere Sicht.

    Der ist nämlich - wie auch viele andere, die mit dem „Rocky“-Franchise in Verbindung stehen - über Stallones Aussage überrascht. Stallone habe mit Gagen, Gewinnbeteiligungen und Zusatzzahlungen bei jedem der acht „Rocky“-Projekte enorm gut verdient, und das bis heute. Allein für die beiden Spin-offs „Creed“ und „Creed II“ habe er mehr als 20 Millionen Dollar bekommen.

    Aufstieg und Abstieg des Sylvester Stallone

    Ganz unberechtigt sind Winklers Einwände sicher nicht, auch wenn er das Thema Eigentumsrecht dabei bewusst nicht anspricht. Der überraschende Kassenschlager „Rocky“ wurde 1976 für 10 Oscars nominiert - unter anderem in den Kategorien Bester Hauptdarsteller und Bestes Drehbuch - und machte aus dem unbekannten Stallone praktisch über Nacht einen Weltstar, der plötzlich Millionengagen erhielt.

    Er war von nun an Rocky Balboa, doch die Assoziation mit dem Underdog-Boxer hatte für Stallone nicht nur positive Folgen. Nachdem mit „Rocky V“ der erste große Flop der Reihe folgte, hatte es Stallone 15 Jahre lang urplötzlich wieder schwer in Hollywood. Sowohl seine Agentur als auch sein Manager kehrten ihm den Rücken, sodass nach dem kometenhaften Aufstieg ein tiefer Fall in die Bedeutungslosigkeit folgte.

    MGM

    Stallone war weg vom Fenster, fühlte sich „wie ein Dodo oder ein tasmanischer Tiger“, wie er sagt. Ausgestorben und vergessen. Erst der von ihm geschriebene und inszenierte „Rocky Balboa“, in dem er 30 Jahre nach dem ersten Film noch einmal in die legendäre Titelrolle schlüpfte, holte ihn 2006 wieder aus der Versenkung. Im Alter ist Stallone allerdings wieder voll auf Kurs: Neben der „Rocky“-Reihe belebte er außerdem auch „Rambo“ erfolgtreich wieder (Teil 5 kommt am 19. September 2019 in die Kinos), außerdem arbeitete er derzeit auch an „The Expendables 4“. 

    So geht es mit Rocky Balboa weiter

    Die düsteren Tage sind für Stallone also (wieder) vorbei. Nach dem Erfolg von „Creed II“ befindet sich so derzeit noch ein weiterer „Rocky“-Film in der Mache, in welchem sich der Boxer mit einem jungen, illegal eingewanderten Straßenkämpfer anfreundet - ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung US-Präsident Trump und dessen Politik. Ebenso im Gespräch ist außerdem eine „Rocky“-Prequelserie, die auf einem Streaming-Dienst erscheinen soll - Produzent Winkler sieht Rocky Balboa allerdings ausschließlich im Kino.

    Auch wenn Stallone die Figur Rocky Balboa nicht besitzt, scheint es wahrscheinlich, dass ihm auch diese beiden Projekte viel Geld einbringen dürften. Möglicherweise hilft das ein wenig, mit der jahrelangen Wut über die Zurückweisung der Produzenten besser klarzukommen. Denn eines steht wohl fest: Mit 73 ist der Action-Star so gefragt wie ihn seinen besten Tagen.

    Mit "Creed II": Unser Ranking der gesamten "Rocky"-Reihe
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