Im Jahr 2009 hat Quentin Tarantino einmal im italienischen Fernsehen erzählt, dass er darauf hoffe, noch irgendwann einen „Kill Bill Vol. 3“ machen zu können – allerdings erst, wenn mindestens zehn Jahre nach dem Original ins Land gezogen seien. Mittlerweile sind es 15 Jahre – und Fans der beiden ersten Teile stehen weiterhin mit wenig mehr da als ein paar kleinen Infohappen.
Ideen zum Plot eines dritten Teils teilte der Regisseur bereits: Die Geschichte könnte sich um die Tochter der von Beatrix Kiddo (Uma Thurman) als erstes getöteten Ex-Kollegin Vernita Green (Vivica A. Fox) drehen, die im Original als Kind den Tod ihrer Mutter mit ansehen muss. „Kill Bill Vol. 1“ spielt an dieser Stelle bewusst mit einer Fortführung der Geschichte, als Kiddo zu dem kleinen Mädchen sagt: „Wenn du erwachsen bist und das hier immer noch nicht verdaut hast – ich warte auf dich.“ Sollte ein dritter Teil dieser Idee folgen, würde Vernita Greens Tochter quasi in die Rolle von Beatrix Kiddo schlüpfen, die dann die Rolle von Bill übernimmt. Amandla Stenberg („The Hunger Games“) hat bereits Interesse für den Part bekundet.
Bis vor kurzem schienen einer Fortsetzung auch Streitigkeiten zwischen Quentin Tarantino und seiner Hauptdarstellerin Uma Thurman im Weg zu stehen, nachdem diese bis dato ungesehene Aufnahmen von einem Unfall am „Kill Bill“-Set veröffentlichte. Die Aufnahmen zeigen, wie Thurman während eines Stunts verunglückt, zu dem sie Tarantino gedrängt haben soll. Doch Tarantino zeigte sich reumütig und Thurman stellte klar, dass es ihr vor allem um die Verantwortung der Produzenten Lawrence Bender, E. Bennett Walsh und Harvey Weinstein ging.
Tarantino und Thurman reden miteinander
Nun haben die beiden, die vor 25 Jahren gemeinsam an „Pulp Fiction“ gearbeitet haben, sich offenbar über einen dritten Teil unterhalten. „Ich und Uma haben neulich darüber geredet, um ehrlich zu sein“, sagte der Regisseur im MTV-Podcast „Happy Sad Confused“. „Ich habe etwas weiter darüber nachgedacht. Wir haben buchstäblich letzte Woche darüber gesprochen. Wenn jemals einer meiner Filme aus meinen anderen Filmen entstehen wird, dann wäre es ein dritter ‚Kill Bill‘.“
Der Wortlaut klingt zwar vage, lässt aber einen vorsichtigen Optimismus zu. In erster Linie steht dem Abschluss als Trilogie aber die Tatsache entgegen, dass Tarantino nach zehn Filmen aufhören will – und offenbar mit einem „Star Trek“-Film bereits ein Kandidat für sein letztes Werk bereit steht.
Dass er neulich aber auch schon über die Möglichkeit einer Serie mit Leonardo DiCaprio sprach – selbst wenn diese Möglichkeit noch so hypothetisch klingt – lässt aber die Theorie zu, dass er zwar mit dem Kino abschließen will, nicht aber mit dem filmischen Erzählen im Allgemeinen. Und eventuell ist Uma Thurman ja für ein Tarantino-Miniserien-Debüt eher zu haben als DiCaprio.
Im Übrigen kann man über die Ernsthaftigkeit oder zumindest Haltbarkeit von Tarantinos Statements zu seinem Ruhestand durchaus debattieren. Auch Steven Soderbergh und David Lynch hatten schon ihren Rückzug aus dem Filmgeschäft angekündigt - und sind jetzt wieder beide fleißig am Drehen.
Was auch immer sein zehnter Film sein wird: Tarantinos neuntes Werk, „Once Upon A Time In… Hollywood“, läuft ab dem 15. August 2019 im Kino – und hat uns extrem gut gefallen, wie ihr in unserer Kritik nachlesen könnt:
Once Upon A Time... In Hollywood