In den anderthalb Jahren seit Kinostart von „Justice League“ sind immer mehr Details über Zack Snyders eigentlich Pläne für das große DC-Superheldentreffen ans Licht gekommen: Angefangen mit in den diversen Trailern angeteaserten Szenen, die in der Kinofassung fehlen, über Berichte von Crewmitgliedern bei Reddit bis hin zu Wortmeldungen von Snyder persönlich auf seiner Lieblingsplattform Vero ergibt sich das Bild eines düsteren, forschen (wenn auch möglicherweise wenig massenkompatiblen) Superheldenfilms, der sehr anders ausgesehen hätte, als die zahme, stark überarbeitete Version, die schlussendlich in den Kinos gezeigt wurde.
Dass DC-Fans auf der ganzen Welt seitdem unermüdlich eine Veröffentlichung von Snyders ursprünglicher Vision, dem sogenannten Snyder-Cut, fordern, ist angesichts der zahlreichen spannenden Enthüllungen nur allzu verständlich. Auch Snyders jüngste Posts auf Vero dürften die Rufe nach dem Snyder-Cut nur noch lauter werden lassen. Unter anderem zeigte er dort nämlich ein Bild des legendären DC-Bösewichts Darkseid, der dann wohl in „Justice League 2“ aufgetreten wäre.
Cyborg in der Mutterbox
Doch vor allem postete er anlässlich des US-amerikanischen Vatertags am vergangenen 16. Juni 2019 auch ein Bild von Cyborg, das den Superhelden in einer Mutterbox zeigt, wie Snyders Kommentar zu dem Bild verrät. Mit einem dieser mysteriösen Artefakte wurde der dem Tode nahe Victor Stone erst zu Cyborg, doch in „Justice League“ will Bösewicht Steppenwolf die drei Boxen auch dazu verwenden, die Erde zu zerstören.
Mehr Details zu der Szene verriet Snyder dann in weiteren Posts auf Vero, die durch Screenshots dokumentiert wurden. Offenbar befindet sich Cyborg deswegen in einer der Mutterboxen, weil er deren Verschmelzung von innen heraus verhindern oder rückgängig zu machen will. In der Kinofassung von „Justice League“ gelang ihm dies ohne eine Reise ins Innere.
Doch dadurch ist uns eben auch eine potentiell hochemotionale Szene entgangen. Denn wie Snyder weiterhin andeutet, wäre Victor während seines Aufenthalts in der Mutterbox von Visionen seiner toten Eltern in Versuchung geführt worden (seine Mutter ist bereits seit langem tot und auch sein Vater sollte in Snyders Version im Laufe von „Justice League“ sterben). Das Zitat aus dem ursprünglichen Drehbuch griff unter anderem auch Cyborg-Darsteller Ray Fisher in einem Twitter-Post auf („Mein armer kaputter Junge. Ich kann dich wieder heile machen, Victor“, sagt Cyborgs Mutter wohl zu ihm):
Flash und die Zeitreise
Doch wie kommt Cyborg überhaupt in die Mutterbox? Verantwortlich dafür ist offenbar Barry Allen alias Flash (Ezra Miller). Wie Snyder nämlich bei Vero erklärte, versagt die Justice League bei ihrem ersten Versuch, wobei nicht ganz klar ist, ob damit die Trennung der Mutterboxen, der Sieg gegen Steppenwolf oder beides gemeint ist.
Jedenfalls dreht Flash daraufhin die Zeit zurück, wohl um sich und seinen Heldenkollegen eine zweite Chance zu ermöglichen. Und er versetzt (Snyder benutzt das Wort „projizieren“) Cyborg offenbar mit Hilfe der Speed Force in die Mutterbox (die Speed Force ist in den DC-Comics die mysteriöse extradimensionale Energiequelle, die den diversen Speedstern – neben Barry Allen gibt es noch zahlreiche andere superschnelle Helden – ihre Kräfte verleiht). Der naheliegende Gedanke: Der Versuch die Boxen von außen zu trennen, scheiterte, darum soll es Cyborg beim zweiten Durchlauf von innen versuchen.
In Snyders ursprünglich geplanter „Justice League“-Trilogie hätte übrigens angeblich auch noch eine zweite Zeitreise eine wichtige Rolle spielen sollen, mit der Batman das Leben von Lois Lane gerettet hätte. Alle Informationen dazu findet ihr hier:
So düster sollte "Justice League" ursprünglich werden: Zack Snyder verrät seine Pläne