Der 21. Juli 1969 ist eine der Sternstunden der Weltgeschichte, als NASA-Astronaut Neil Armstrong von der „Apollo 11“ um 3.56 Uhr MEZ als erster Mensch seinen Fuß auf den Boden des Mondes setzt. Der berühmteste „Apollo“-Film der Kinogeschichte handelt jedoch ironischerweise von der legendär gescheiterten „Apollo 13“-Mission ein Jahr später, die Ron Howard 1995 zu einem berauschenden Raumfahrt-Drama mit Starbesetzung (Tom Hanks, Bill Paxton, Kevin Bacon) verarbeitete.
Aber der gigantische historische Moment gebührt eben allein der „Apollo 11“-Landung der NASA-Astronauten Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins. Deswegen ist es verwunderlich, dass sich vor Damien Chazelle („La La Land“) mit seinem Raumfahrt-Drama und Neil-Armstrong-Porträt „Aufbruch zum Mond“ (2018) kein renommierter Kinofilmemacher mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Norberto Barbas kleiner TV-Film „Apollo 11“ aus dem Jahr 1996 lief nicht im Kino und fand auch sonst kaum Beachtung.
Regisseur plündert das NASA-Archiv
Dokumentarfilmer Todd Douglas Miller („Dinosaur 13“) wählt für seinen „Apollo 11“ nun einen frischen Ansatz. Der Amerikaner hat in mehr als 11.000 Stunden nicht katalogisierten Audioaufnahmen gewühlt und neu entdecktes 70-Millimeter-Filmmaterial aus den Archiven der NASA für seine Doku verwendet, die er aus der Perspektive der drei Astronauten Armstrong, Aldrin und Collins erzählt.
In Nordamerika ist „Apollo 11“ ein Dokumentarfilm-Hit, der seit dem Start im März 8,7 Millionen Dollar eingespielt hat – obwohl das Werk nur in wenigen Kinos läuft. In Deutschland startet „Apollo 11“ am 7. Juli 2019 in den Kinos.