Action, Action, Action!
Macht mehr Action automatisch einen besseren Film? Keineswegs. Nimmt man einem Actionfilm allerdings die Action, raubt man ihm ein stückweit auch seine Identität. Damit das mit dem anstehenden „Terminator“-Reboot aber nicht passiert, wird es in dem Film nicht nur mehr Action als in allen anderen „Terminator“-Teilen geben, sondern laut Regisseur Tim Miller auch noch mehr Action, als er je in einem Film gesehen hat. Aber ob das dann nicht schon wieder zu viel des Guten ist? Für Abwechslung ist jedenfalls gesorgt, denn egal ob auf der Autobahn, unter Wasser oder in schwindelerregender Höhe - kein Stein bleibt auf dem anderen, wenn hier gejagt, geballert und gekloppt wird.
Nachdem „Terminator“ eine einzige, atemlose Hetzjagd war, nimmt sich die zweieinhalbstündige Fortsetzung die Zeit, um Verfolgungsjagden, Explosionen und spektakuläre Shootouts gezielt zu portionieren. Nun soll Millers Film im Ablauf vor allem dem Ur-„Terminator“ ähneln, sich gleichzeitig aber die Zeit für ausgefallene Actionszenen nehmen. „In einer Zeit, in der technisch nahezu alles möglich scheint, haben wir doch alles schon mal irgendwo gesehen“, erkennt Regisseur Miller richtig – und genau hier wollen sich die Macher von „T6“ von der Masse abheben. Inhaltliche Fragen versuchte man zur Zeit des Setbesuchs noch möglichst im Keim zu ersticken, sobald die Beteiligten aber über die Action sprechen durften, machte sich schiere Begeisterung breit. Action soll laut dem Regisseur nämlich nicht nur im Übermaß vorhanden sein (er trauert jetzt schon einigen aufwändigen Actionszenen hinterher, die es schlussendlich wohl nicht in den Film schaffen werden), sondern vor allem auch anders sein als das, was uns im Kino sonst regelmäßig präsentiert wird. Oder in Tim Millers Worten: „Es wird auf jeden Fall kein großes Finale geben, in dem eine Großstadt zerstört wird – vielleicht auch noch mit einem Lichtstrahl, der in den Himmel ragt.“
Effekte aus dem Computer sind zwar meist schneller und kostengünstiger umzusetzen, bekommen oft aber erst in Ergänzung zu echten Stunts Bedeutung, werden greifbar. Auch Miller legt großen Wert darauf, in seinem Film möglichst viel „Echtes“ zu zeigen, wie uns die Produzentinnen im Interview wissen lassen – so hängt er seine SchauspielerInnen beispielsweise kopfüber auf oder jagt sie unter Wasser. Gut nur, dass er mit Mackenzie Davis & Co. Akteure um sich geschart hat, die sich über solche Herausforderungen nach eigener Aussage auch noch freuen, weil sie ihren Figuren auf diese Weise so nah wie möglich kommen.