Visuelle Brillanz
Die „Terminator“-Filme standen schon immer für revolutionäre Spezialeffekte. Was sich schon mit Teil 1, der damals mit verhältnismäßig geringem Budget realisiert wurde, abzeichnete, gipfelte mit Teil 2 schließlich in einem zeitlosen Action-Spektakel, das selbst Jahrzehnte später noch verblüfft. Mit dem Reboot will man nun nicht nur inhaltlich, sondern natürlich auch technisch in Camerons Fußstapfen treten – weswegen man mit Neil Corbould auch einen der besten Special Effects Supervisor Hollywoods samt dessen Team ins Boot geholt.
Der zweifache Oscar-Preisträger (für „Gladiator“ und „Gravity“) ist ein Meister seines Fachs, der weiß, worauf es ankommt und jahrzehntelange Erfahrung vorweisen kann. Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Denn bei unserem Besuch in einer von außen völlig unscheinbaren Lagerhalle bzw. Werkstatt stellt er uns einen über 85 Tonnen schweren Nachbau eines Galaxy C5 Flugzeugs vor, dessen komplexer Aufbau über sieben Monate lang geplant werden musste. Und das spürt man: Beim Betreten der gigantischen Konstruktion fühlt man sich tatsächlich wie in einem waschechten Frachtflugzeug, in dem später gleich mehrere Fahrzeuge Platz finden sollen – unter anderem ein gummierter Leichtbau-Humvee-Geländewagen, der daneben parkt.
Eine große Actionszene des Films soll sich in dem riesigen Gebilde, das nach Belieben gedreht und gewendet werden kann und so auch Zero-G-Aufnahmen ermöglicht, die Schwerelosigkeit simulieren sollen, abspielen. Das verspricht jedenfalls das direkt davor platzierte Storyboard, auf dem ein Kampf bei geöffneter Ladeluke zu sehen ist - wie das Ganze dann im Film aussehen wird, könnt ihr bereits am ersten Trailer zum Film erahnen. Es wird in dem Flugzeug also rundgehen – und genau deswegen gibt es für uns am Set auch keine kühlen Stahlwände, sondern, wenn man ganz genau hinschaut, vor allem jede Menge Polsterung zu sehen. Macht Sinn, immerhin sollen die Darsteller und Stunt-Doubles die Dreharbeiten im Idealfall unverletzt überstehen.
Da aber gerade bei den ersten „Terminator“-Filmen allem voran praktische Effekte zum Einsatz kamen, brannte uns natürlich die Frage unter den Fingern, wie viel „echte Action“ uns im jüngsten Teil der Reihe erwartet. „Ich würde gerne sagen, dass das Verhältnis von visuellen und praktischen Effekten 50/50 ist, aber letzten Endes ist es wohl eher 70/30“, so Corbould. Im selben Atemzug weist er allerdings darauf hin, worauf es wirklich ankommt – und das ist ein stimmiges, beinahe symbiotisches Verhältnis beider Elemente. Genau das ist das erklärte Ziel des eher praktisch orientierten Corboulds sowie von Regisseur Tim Miller, der selbst aus dem Visual-Effects-Department stammt. Dass nach dem ersten Trailer noch an den Effekten gebastelt wird, versteht sich dabei von selbst - bis zum Kinostart sind es immerhin noch fünf Monate.
Auch Produktionsdesignerin Sonja Klaus gab uns Einblicke in faszinierende Set-Pieces – etwa verschiedene Maschinen –, die zum Teil an alte Designs angelehnt sind und zum Teil komplett neu entworfen wurden (etwa die Steuerung von futuristischen Flugzeugen). Ebenso wie moderne Sets bekamen wir minimalistische, rustikale Objekte wie etwa eine abgelegene Waldhütte zu sehen und im selben Atemzug auch viele inhaltliche Fragen beantwortet: Wann und wo spielt der Film? Wie ist Schwarzeneggers Figur angelegt? Und in welcher Beziehung steht er zu Hauptfigur Dani Ramos & Co.? Die Journalisten waren allesamt erstaunt darüber, doch noch all jene Informationen zu bekommen, die ihnen an anderer Stelle verwehrt blieben. Über jene inhaltlichen Details dürfen wir allerdings bis heute nicht sprechen, und das ist vielleicht auch ganz gut so – wir wollen euch schließlich nicht die Überraschung versauen!