Geboren am 3. April 1922, war Doris Mary Ann Kappelhoff gewissermaßen dazu bestimmt, musikalisch tätig zu sein. Als Tochter eines Musiklehrers war ihr das Talent jedenfalls in die Wiege gelegt – auch wenn sie ursprünglich Tänzerin werden wollte. Sie war noch nicht einmal volljährig, da trat sie bereits in Nachtklubs auf und war für den Rundfunk tätig. Ihren Durchbruch feierte sie schließlich mit „Sentimental Journey“, mit dem sie 1944 ihren ersten Nummer-1-Hit feierte. Ihren Künstlernamen, unter dem sie letztlich weltberühmt werden sollte, erlangte sie schließlich nach dem Lied „Day By Day“. Nach Hollywood verschlug es die Entertainerin dann 1947, als sie von Warner Bros. unter Vertrag genommen wurde.
Die glorreichen 50er und 60er
Auf ihr Leinwanddebüt in „Zaubernächte in Rio“ folgten eine Reihe Musikfilme wie „Bezaubernde Frau“, „In all meinen Träumen bist du“ oder „Man soll nicht mit der Liebe spielen“, für die sie vor der Kamera stand – gleichzeitig lieferte sie zu jenen Filmen auch immer wieder eigene Songs, mit denen sie weitere Hits landete. Nach „Schwere Colts in zarter Hand“, in dem sie das oscarprämierte Lied „Secret Love“ zum Besten gibt, konnte sich Day ihre Rollen selbst aussuchen – und sie tat gut daran. 1956 war sie an der Seite von James Stewarts in Alfred Hitchcocks „Der Mann, der zuviel wusste“ auf und machte den ebenfalls oscargekrönten Song „Que Sera, Sera“ schließlich zu ihrer Erkennungsmelodie.
Bekannt war Doris Day vor allem für ihre Zusammenarbeiten mit Rock Hudson – neben „Ein Pyjama für zwei“ und „Schick mir keine Blumen“ sollte ihre Performance in „Bettgeflüster“ 1960 zu ihrer einzigen Oscar-Nominierung führen. Es folgten Filme wie „Ein Hauch von Nerz“ mit Cary Grant sowie der Hitchcock’sche Psychothriller „Mitternachtsspitzen“.
Der Rückzug aus dem Showgeschäft
1967 lehnte sie zudem die berüchtigte Rolle der Mrs. Robinson in Mike Nichols‘ „Die Reifeprüfung“ ab, die letzten Endes an Anne Bancroft ging. Nach dem Tod ihres Ehemannes Martin Melcher, nahm Day keine Rollen mehr an. Ihr Vermögen wurde von Melcher und dem Anlageberater Jerry Rosenthal allerdings verspekuliert – Day erhielt im Zuge eines Vergleichs immerhin zehn Millionen Dollar.
Für „Die Doris Day Show“ kehrte sie 1968 doch noch einmal für fünf Jahre zurück vor die Kamera und versammelte Woche für Woche gut 20 Millionen Zuschauer vor den Bildschirmen. Mitte der 70er Jahre zog sich Day schließlich aus dem Geschäft zurück. Sie heiratete noch einmal, wurde wenige Jahre später aber erneut geschieden und setzte sich fortan für den Tierschutz ein. 1989 erhielt sie schließlich noch den prestigeträchtigen Cecil B. DeMille Award für ihr Lebenswerk.
Wie die Agentur Associated Press unter Berufung auf die Stiftung der Hollywood-Ikone, die Doris Day Animal Foundation, berichtet, verstarb Doris Day am 13. Mai 2019 im Alter von 97 Jahren.