James Gunns „Guardians Of The Galaxy“-Filme (Teil 1 läuft heute Abend um 20.15 Uhr auf RTL) sind innerhalb des MCU eine kleine Besonderheit. Trotz starker Verbindung der Figuren zu „Avengers“-Schurke Thanos (Josh Brolin) funktionieren sie größtenteils gesondert von den anderen Marvel-Filmen. Regisseur und Drehbuchautor Gunn hat bereits nach dem ersten Teil angekündigt, die Space-Opera-Reihe als eigene kleine Trilogie zu entwickeln. Die erste Drehbuch-Fassung für den Abschluss „Guardians Of The Galaxy Vol. 3“ hat der Ex-Krawallkopf noch vor seinem Rauswurf fertiggestellt, jetzt ist er wieder zurück und kann es endlich verfilmen.
Spoiler zu „Avengers 4: Endgame“
Das wissen wir bereits über „Guardians Of The Galaxy Vol. 3“:
Zwischen Vol. 2 und Vol. 3 liegen die Mega-Blockbuster „Avengers 3: Infinity War“ und „Avengers 4: Endgame“, in denen die Guardians ebenfalls eine große Rolle einnahmen und die überraschende Auswirkungen auf die Figurenkonstellation des nächsten Weltraumabenteuers haben. Vor allem die Ereignisse in „Endgame“ versprechen eine drastisch unterschiedliche Ausgangssituation für die Helden/Schurkentruppe. Da Gunn bei beiden „Avengers“-Filmen als Ausführender Produzent genannt wurde und zumindest im Fall von „Infinity War“ auch Einfluss auf das Skript nahm, gehen wir davon aus, dass die Entwicklungen ihm bekannt waren und sein „Guardians 3“-Skript von anno dazumal nicht noch einmal komplett umgeschmissen werden muss.
Romantischer Rocket
Ebenjenes Drehbuch soll sich vorwiegend um die Hintergrundgeschichte von Rocket Raccoon (Sean Gunn/ Stimme: Bradley Cooper) drehen, so zumindest die Gerüchte. Gunn selbst hatte in der Vergangenheit bereits angekündigt, er wolle beleuchten, wie der Waschbärmann erschaffen wurde und wer sein Schöpfer ist. Vor kurzem ging dann das Gerücht rum, Rocket werde in „Guardians 3“ ein weiteres Experiment-Opfer kennenlernen, die Otterdame Lylla, die seine Seelenverwandte und romantische Partnerin werden soll (via ComicBook.com).
Außerdem wird spekuliert, bei Rockets Erschaffer handle es sich um High Evolutionary, einen Genforscher, der in den Comics Experimente an Tieren durchführt, um diese auf die nächste, humanoide Evolutionsstufe zu bringen. Gunn sagte bereits, Rockets Hintergrund in den Filmen sei entsetzlich und aufwühlender als in der Vorlage. Es ist also davon auszugehen, dass seine Version von High Evolutionary um einiges garstiger ist, oder zumindest seine Tierversuche düsterere Dimensionen annehmen werden als im Comic.
Eine gute Nachricht für Drax
Rocket tritt also dem Gerücht nach vor seinen Schöpfer. Drax (Dave Bautista) erfährt hingegen, dass seine Tochter, die Ronan, der Ankläger (Lee Pace) eigentlich im Auftrag von Thanos ermordet haben soll, in Wahrheit noch am Leben ist. Ein Kind, das aus demselben Holz geschnitzt ist wie Drax, wird wohl – bedenkt man Drax' merkwürdige Ausführungen über die Sitten und Bräuche in seiner Kultur – potenziell genauso unterhaltsam sein wie er.
Es könnte sogar sein, dass Drax' Tochter, die in den Comics Moondragon heißt, in der Zwischenzeit bereits erwachsen geworden ist. Möglicherweise gehörte sie, anders als ihr Vater, nicht zu den Verwehten und ist bereits zur Frau herangewachsen.
Wo ist Gamora?
Die große Frage, die nach „Avengers 4: Endgame“ in der Luft liegt, lautet: „Wo ist Gamora (Zoe Saldana)?“. Nachdem die grüne Amazone in „Infinity War“ für den Seelenstein geopfert wurde, sahen wir in „Endgame“ nur eine jüngere Version der Figur aus dem Jahr 2014, die durch die Pym-Partikel, die Thanos gestohlen hat, in die aktuelle Zeitlinie gekommen ist. Diese Gamora war dann weder auf der Beerdigung von Tony Stark, noch hatte sie nach dem Kampf gegen ihren bösen Adoptivvater eine Szene mit den Guardians oder ihrer Schwester Nebula. Am Ende von „Endgame“ wurde lediglich klargestellt, dass Star-Lord (Chris Pratt) mit den anderen Guardians nach ihr sucht. Schließlich ist sie seine große Liebe.
Dass die Beziehung zwischen Star-Lord und Gamora in „Infininty War“ mit der gegenseitigen Liebesbekundung ihren Höhepunkt fand, die nach „Endgame“ einzig lebendige Version von Gamora diese Beziehung aber überhaupt nicht erlebt hat, wird wohl der zentrale Konflikt sein, mit dem sich Star-Lord in „Guardians Of The Galaxy 3“ herumschlagen muss. Die Tragik seiner Situation ist eigentlich wie gemacht für James Gunn, der es weiß, die vielen kleinen und großen Tragödien im Leben seiner Figuren mit Herz und Humor für das Publikum greifbar, aber auch amüsant und damit erträglich zu machen.
Nebula (Karen Gillan), die andere Figur im Ensemble, die unter dem Verlust von Gamora zu kämpfen hat, soll angeblich in „Guardians 3“ eine Freundschaft zu Star-Lord aufbauen. Möglicherweise geben sich die Beiden ja etwas Halt in ihrer gemeinsamen Einsamkeit.
Was Groot (Stimme: Vin Diesel) und Mantis (Pom Klementieff) angeht, sind bisher noch keine Informationen über etwaige Handlungsbögen durchgesickert. Letztere ist jedoch wohl nicht mehr das jüngste Mitglied der „Guardians“. Dieser Titel geht nämlich an einen alten Bekannten…
Star-Lord vs. Thor
Thor (Chris Hemsworth), der in „Endgame“ seine Herrschaft von Neu-Asgard an Valkyrie (Tessa Thompson) abgetreten hat, schließt sich augenscheinlich den Guardians an. Auf der Suche nach einer neuen Bestimmung scheinen ihm die selbsterklärten Verlierer wohl eine gute Gesellschaft zu sein, weshalb er als neues Crewmitglied auf der Benatar anheuert. Sein wieder erstarktes Ego und seine lockere Attitüde gegenüber den Befehlen von Kapitän Star-Lord könnten auch in „Guardians 3“ für Reibereien zwischen den Figuren der beiden Marvel-Chris sorgen.
Möglicherweise gerät Thor aber auch mit einem anderen Mitglied der Guardians aneinander: Drax' bereits erwähnte Tochter Moondragon fühlt sich nämlich in den Comics stark zu dem Donnergott hingezogen und macht ihn sogar durch Telepathie zwischenzeitlich zu ihrem Sexsklaven. Dass das allein schon aufgrund der Jugendfreigabe und Gründen allgemeiner Ethik nicht passieren wird, ist natürlich klar, eine abgewandelte Version dieses Verhältnisses könnten wir uns in „Guardians Of The Galaxy Vol. 3“ aber durchaus gut vorstellen.
„Guardians Of The Galaxy Vol. 3“ startet voraussichtlich 2022 in den deutschen Kinos, sollten die Dreharbeiten nicht schon früher beginnen. Der erste Teil „Guardians Of The Galaxy“ läuft hingegen heute Abend um 20.15 Uhr auf RTL.