90 Prozent positive Wertungen auf dem Kritiken-Aggregatoren-Portal RottenTomatoes verwundern uns ehrlich gesagt gar nicht. Schließlich ist „Zwischen den Zeilen“ das neue Werk von Olivier Assayas, dem seine zahlreichen Fans (auch bei uns in der Redaktion) nicht erst seit seiner herausragenden Mini-Serie „Carlos - Der Schakal“ zu Füßen liegen. Zuletzt hat der französische Regisseur sein Publikum zwar auch hin und wieder mal gespalten, wie zum Beispiel mit dem Geister-Drama „Personal Shopp“ mit Kristen Stewart, das anschließend wohl auf etwa gleichvielen Top-Ten- wie Flop-Ten-Listen gelandet ist.
Aber die romantisch angehauchte Komödie „Zwischen den Zeilen“ über eine ganze Reihe von ineinander verwobenen Affären scheint nun wieder ein echter Crowdpleaser zu sein, der sich wohl einer deutlich breiteren Unterstützung sicher sein darf – zumal Assayas hier erneut mit seiner herausragenden „Die Wolken von Sils Maria“-Hauptdarstellerin Juliette Binoche zusammenarbeitet.
Darum geht’s in "Zwischen den Zeilen":
Der Lektor Alain (Guillaume Canet) ist in seinem Job dermaßen erfolgreich, dass er inzwischen sogar einen eigenen Verlag in Paris leitet. Trotzdem steht Alain vor einer großen beruflichen Herausforderung, denn die ganze Branche befindet sich im Wandel und die Sache mit der Digitalisierung ist gar nicht so einfach. Also beschäftigt sich Alain statt mit dem eigentlichen Problem lieber mit der attraktiven jungen Kollegin, die er eigentlich angeheuert hat, um den Verlag für die Zukunft neu aufzustellen…
Aber auch in der analogen Welt gilt es Probleme zu lösen. Denn Alain ist mit dem neuen Buch seines langjährigen Klienten Léonard (Vincent Macaigne) so gar nicht zufrieden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Autor in seinen Manuskripten gern seine eigenen Affären verarbeitet, diese aber mehr schlecht als recht verfremdet, bevor er sie auf dem Papier niederschreibt. Alains Ehefrau Selena (Juliette Binoche) sieht die Sache wiederum ganz anders und mag das Buch sehr gern. Das könnte aber womöglich auch mit dem Fakt zusammenhängen, dass sie selbst aufgrund einer Affäre tief mit in der Sache drinhängt…
Der hoffentlich ebenso turbulent-romantische wie trockenhumorig-charmante „Zwischen den Zeilen“ startet am 6. Juni 2019 in den deutschen Kinos. Mit der offiziellen FILMSTARTS-Kritik ist hingegen bereits in den kommenden Wochen zu rechnen.