Im Gegensatz zu ihren Kollegen wie Buster Keaton oder Charlie Chaplin, die mit ihrer Comedy-Kunst zu reichen Männern geworden sind, haben sich Stan Laurel und Oliver Hardy von ihren ausbeuterischen Produzenten ziemlich über den Tisch ziehen lassen. Deshalb geht es in „Stan & Olli“ auch nicht um ihre Hochzeit als Leinwand-Superstars, sondern um ihre späteren Jahre, in denen sie noch immer um die verdiente (finanzielle) Anerkennung kämpfen. Herausgekommen ist dabei ein zwar zutiefst melancholisches, aber zugleich auch sehr charmant-unterhaltsames Biopic, dass die legendären Komiker hinter dem Kult-Duo „Dick und Doof“ noch einmal aus einer völlig neuen, der breiten Masse weitestgehend unbekannten Perspektive beleuchtet. Besetzt mit zwei aktuellen Comedy-Stars, die einfach perfekt zu ihren historischen Rollen passen: Steve Coogan („Philomena“) und John C. Reilly („Die Stiefbrüder“, „The Sisters Brothers“).
Darum geht’s in "Stan & Ollie"
Im Jahr 1953 haben Stan Laurel (Steve Coogan) und Oliver Hardy (John C. Reilly) ihre besten Zeiten hinter sich. Statt wie früher einen Leinwand-Hit nach dem anderen zu landen, tingeln sie inzwischen in Großbritannien von einer Bühne zur nächsten, wobei es immer schwerer wird, selbst kleine Theater noch voll zu bekommen. Allerdings könnte das Blatt sich wenden, immerhin hat ein Londoner Produzent angekündigt, mit dem Kultduo wieder einen großen Kinofilm drehen zu wollen. Nur verschiebt sich das finale Meeting, bei dem der Deal unter Dach und Fach gebracht werden soll, immer weiter – und Stan bringt es einfach nicht übers Herz, seinem angeschlagenen Freund Laurel zu eröffnen, dass das wohl bedeutet, dass die ganze Sache wahrscheinlich doch nichts mehr wird…
„Stan & Ollie“ von Regisseur Jon S. Baird („Drecksau“) startet am 9. Mai 2019 in den deutschen Kinos. Die (Spoiler: sehr positive) FILMSTARTS-Kritik zu dem bittersüßen Biopic erscheint hingegen bereits am kommenden Donnerstag, den 18. April 2019.