Wenn sich die Fans von „Game Of Thrones“ über die eigentlich von ihnen angebetete Hit-Serie aufregen, kommt vor allem eine Folge zur Sprache: Die sechste Folge der siebten Staffel, „Jenseits der Mauer“. Nicht nur dass sich Jon Snow (Kit Harington), Jorah Mormont (Iain Glen) und Co. auf eine aus Sicht sehr vieler Zuschauer hirnverbrannte Mission hinter die Mauer begaben, die dann auch noch fast alle auf ziemlich wundersame Weise überlebten. Nein, zu einem Zeitpunkt rannte dann auch noch Gendry (Joe Dempsie) irgendwo im tiefsten Norden los, erreichte offenbar binnen kürzester Zeit die Mauer, schickte dort einen Raben los, der sich geradezu nach Dragonstone gebeamt haben muss, damit dort Daenerys (Emilia Clarke) informiert werden konnte und mit ihrem wohl in Lichtgeschwindigkeit fliegenden Drachen gefühlt nur Stunden später nach Gendrys Losrennen hinter der Mauer den Tag – also Jon und Co. – retten konnte.
So viel zum Stein des Anstoßes. Staffel sieben war den Fans nicht nur in dem oben beschriebenen Punkt zu schnell, Figuren reisten auch in anderen Situationen in teils absurd hohem Tempo hin und her. Nun haben sich die „GoT“-Macher in einem Interview mit Entertainment Weekly zum ersten Mal zu diesem von Fans bemängelten Punkt geäußert. Und nicht nur das, sie haben versprochen, dass in der finalen achten Staffel mehr auf die zeitliche Logik geachtet werde. Mit nur sieben Folgen in Staffel sieben habe man die Dinge einfach etwas beschleunigen müssen, um alles in Position für das große Finale zu bekommen.
Keine Raketenrucksäcke in Staffel 8
Am harmlosesten bei dem Gemecker der Fans im Internet waren wohl noch die Witze darüber, dass die Figuren in „Game Of Thrones“ wohl Jetpacks, also Raketenrucksäcke, haben müssten, um sich so schnell quer über den Kontinent bewegen zu können. Diesen Scherz griff Autor Dave Hill nun auf als er erklärte, dass man bei der Logik in Staffel sieben eben ein bisschen geschummelt habe:
„Wir hatten viele Zeitsprünge [in Staffel sieben], die die große Mehrheit der Zuschauer einfach nicht mitbekommen hat. Wir hätten [eine Einblendung] machen können, auf der zu lesen ist ‚drei Wochen später‘, aber das haben wir nicht gemacht. Aber manchmal, wenn man viele Elemente hin und her bewegen muss, mogelt man ein bisschen. [Für Staffel acht] haben wir versucht, mehr auf zeitliche Logik als auf Raketenrucksäcke zu setzen.“
"Einfach machen" statt Mathe
Auch der Ausführende Co-Produzent Bryan Cogman gab zu, dass man sich bei der siebten Staffel bewusst für dieses schnelle Tempo entschieden habe. Man hätte die Entscheidung getroffen, „einfach mit allem voranzukommen“, statt zuhause zu sitzen und auszurechnen, wie lange es nun genau dauern würde, die Schiffe von Punkt A nach Punkt B zu bekommen. „Es gibt immer etwas, woran sich die Leute aufhängen und ich glaube, diese Aufregung war besser als andere, also kann ich damit leben.“
Auch Showrunner Dan Weiss gab zu Protokoll, sich nicht zu sehr von den Nörgeleien der Fans beeinflusst haben zu lassen: „Wir lesen nicht viel davon. Wenn jemand sagt, ‚ich mag die Art nicht, wie ihr etwas macht‘, dann habe ich keine Ahnung, wie viel Prozent der Zuschauer diese Meinung repräsentiert. Selbst wenn so eine Meinung im Internet lauter vertreten wird, habe ich immer noch keine Ahnung. Es kann ein Prozent der Leute sein, die für zehn Minuten im Internet zu einer großen Sache werden, und dann sieht es einfach nur so aus als wär es mehr als ein Prozent gewesen.“ Man könne einfach nicht wissen, wie genau solche Meinungsäußerungen die Ansichten der gesamten Zuschauerschaft repräsentierten und er wolle es auch gar nicht wissen. Wenn man anfinge darüber nachzudenken, würde man nur verrückt werden.
Ohne Raketenrucksäcke, dafür für nur noch sechs Episoden, geht es am 14. April 2019 zurück nach Westeros. Die erste Folge der achten „Game Of Thrones“-Staffel wird in Deutschland erstmals in der Nacht vom 14. auf den 15. April um 3 Uhr nachts auf Sky ausgestrahlt.