Peter Pan ist eine der berühmtesten Kindergeschichten aller Zeiten und wurde bereits zahlreiche Male verfilmt. Am bekanntesten sind wohl die Zeichentrickadaption von 1953 aus dem Hause Disney und Steven Spielbergs Abenteuer-Version „Hook“ (1991). Mit dem Jungen, der niemals erwachsen wird, liefert der Stoff einen populären Protagonisten mit Wiedererkennungswert. Das sah auch Warner Bros. so und hatte 2015 Großes mit dem Helden aus Nimmerland vor. Joe Wrights Fanstasy-Film „Pan“, der heute (2. März 2019) um 20:15 Uhr auf dem TV-Sender Sat1 läuft, greift die bekannten Figuren auf und macht daraus ein Prequel zur Originalgeschichte.
Ein Ansatz, der wohl auch auf dem Erfolg von Marvels „The Avengers“ aus den Jahr 2012 zurückzuführen ist. Es war die Vereinigung der etablierten Filmhelden Iron Man, Captain America, Thor und Hulk innerhalb eines gewaltigen Mega-Blockbusters, der die Kinokassen klingeln mächtig ließ und andere Filmstudios ins Grübeln brachte. Warner Bros. sah im Nimmerland einen geeigneten Nährboden für ein eigenes, lukratives Franchise. In einem Interview mit der Website Collider bestätigte Hook-Darsteller Garrett Hedlund noch vor dem Kinostart von „Pan“ die Pläne für mögliche Fortsetzungen:
Wir haben uns für mehrere Filme verpflichtet. Jetzt heißts: Daumen drücken! Wir starten mit der Origin-Story, erklären, wo alle herkommen, und widmen uns später Hook, Peter und dem Nimmerland, das wir alle kennen und lieben, mit Möglichkeiten für Überraschungen und neuen Wendungen.
Darum gibt es kein "Pan 2" oder "Hook"-Spin-off
Viel hatte Warner Bros. investiert, um seinem neuen Filmuniversum zum Start zu verhelfen. 150 Millionen Dollar Produktionskosten verschlang das Fantasy-Abenteuer. Mit Hugh Jackman wurde ein Star von Weltformat für die Rolle des Antagonisten Blackbeard verpflichtet. Die Erwartungen waren hoch, doch „Pan“ floppte katastrophal. Weltweit spülte der Film nur 128 Millionen Dollar in die Kinokassen, konnte nicht mal sein Produktionsbudget, geschweige denn die zusätzlichen Kosten für das Marketing wieder einspielen. Auch die Fachpresse strafte „Pan“ ab. Wir vergaben in unserer Kritik 2 von 5 Sternen, der Kritikerdurchschnitt liegt laut Metascore bei 36 von 100 möglichen Punkten. Der Rottentomatoes-Score beträgt nur 27 Prozent „fresh“.
Für alle, die gehofft haben, die in „Pan“ angedeutete Entwicklung des jungen Hook in den schurkenhaften Piratenkapitän aus der Original-Geschichte zu erleben, folgt hier die Enttäuschung: Es wird wohl nie eine Fortsetzung von „Pan“ geben. Das geplante Filmuniversum à la „Avengers“ wurde durch die miesen Besucherzahlen schon im Keim erstickt.